Wie das Gewürz zu seinem lemusischen Namen Mystèr («Geheimnis») gekommen ist, wissen wir nicht. Oft wird behauptet, es sei Jean-Marie Tromontis gewesen, der dem Gewürz seinen Namen gab – manchmal heisst es auch, er habe Nigella sativa von einer Reise mitgebracht und als erster auf Santa Lemusa gezogen. Wie dem auch sei – auf jeden Fall taucht die Bezeichnung Mystèr in eindeutigem Zusammenhang mit Nigella erstmalig in einer Schrift von Tromontis auf: Er nennt es Nwè mystèr, «schwarzes Geheimnis» oder «geheimnisvolles Schwarz». (Vergleiche Gérôme Doussait: «Le chant des vents», S. 112).
Zwar kursieren spekulativen Thesen, im Grunde aber wissen wir nicht, wie und wann die Pflanze nach Santa Lemusa gelangt ist. Nigella kommt auf jeden Fall schon in älteren lemusischen Rezepten vor. Zum Beispiel verleiht er einem von Jean-Marie Tromontis um 1900 beschriebenen Kohlrabisalat ein unverwechselbares Aroma. Nigella wächst heute auf der ganzen Insel. Die Pflanze wird vor allem wegen ihrer Schönheit in manchem Garten gezogen – ähnlich wie ihre ‹Schwester›, die Jungfer im Grünen (Nigella damascena), die auf der Insel den etwas seltsamen Namen Amour dans le brouillard, «Liebe im Nebel trägt». Als Gewürz wird Nigella im grösseren Stil nur auf den Champs noirs bei Maizyé angebaut.
Jean-Marie Tromontis beschreibt den Geschmack von Mystèr als «geheimnisvoll» und kommentiert: «Es ist eine Erinnerung, da und doch nicht da, mit Gedanken nicht recht zu fassen: Es neckt dich, es lässt dich nicht in Ruhe – und gibt sein Geheimnis doch nicht Preis. Es ist wie ein Traum, der dir nur fast im Bewusstsein ist – und den du doch auch nicht neu erdichten kannst ohne ihn zu verlieren. […] Wenn es in Träumen Gerüche und Geschmäcker gäbe, sie wären wie die Samen von Nwè Mystèr». (Zitiert nach Gérôme Doussait: «Le chant des vents», S. 112).
Nigella wird auf Santa Lemusa gerne ein wenig gemörsert zu Gemüse (vor allem Aubergine und Kürbis) oder Hülsenfrüchten gegeben. Speziell schmeckt es auch in Kombination mit Bratkartoffeln oder mit geschmortem Fleisch. Man verwendet es auch beim Einlegen von Früchten und Gemüse oder für Pickles. Es gibt auch einzelne Bäcker, die Nigella auf ihr Brot, auf Salzgebäck oder auf Kekse streuen, was nicht nur den Backwaren, sondern der ganzen Backstube einen einzigartigen Duft verleiht. Oft wird Nigella, wie viele andere Gewürze auf Santa Lemusa, vor seinem Einsatz in einem Rezept nicht nur leicht zerstossen, sondern auch trocken geröstet oder kurz in etwas Öl gebraten, was das Aroma verstärkt.
«Mystèr de Maizyé» wurde 1990 mit dem AOC-Zertifikat ausgezeichnet. HOIO bezieht das Gewürz direkt von der Firma «Champs noirs» in Maizyé.
HOIO verkauft Nigella «Mystèr de Maizyé» in kleinen Dosen mit einem Füllgewicht von etwa 50 g. Die Gewürze werden en gros aus Santa Lemusa in die Schweiz importiert und von COOKUK in Aarau für den Detailhandel abgepackt und etikettiert. Die Grundfarbe der Etikette entspricht dem Haupt-Charakteristikum des jeweiligen Gewürzes – mehr zu den Farben der Gewürze von HOIO.
Die Dosen sind aus Polyethylen-Terephthalat (PET) hergestellt und speziell für Lebensmittel geeignet. Behälter und Schraubdeckel können gewaschen und mehrfach verwendet werden. Bei Bedarf kann auch eine neue Etikette als PDF-Datei (mit Schnittmarken) herunterladen werden. Beim Einstellen des Druckers sollten man darauf achten, dass die Software keine automatischen Anpassungen der Grösse vornimmt (genaue Anleitung).
Die Boutik «Masaale» in Port-Louis hat ständig alle Gewürze von HOIO im Angebot.
First Publication: 26-5-2012
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