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Die markante Landzunge der Pointe du Jako - vom Parkplatz des Restaurant «L'Éolien» aus gesehen.

Pointe du Jako

Bezirk: Nord (Vorwahl: 02) – Karte
Einwohner: 54 (im ganzen Gebiet, Mai 2011)
Kurzbeschreibung: Die geologisch äusserst vielfältigen Gegend rund um die Pointe du Jako bietet Badebuchten, viel Wind, seltene Papageien – und die Erinnerung an ein dramatisches Meeresballett.
Spezialitäten: «Anò Mystèr»

Von Valeria aus sind es nur wenige Kilometer bis zur Pointe du Jako mit ihren vor allem auch bei Vogelfreunden so beliebten Klippen und Abhängen. Doch die Strecke hat es in sich: Hinter Valeria verengt sich die R1 zu einem schmalen Strässchen, das sich in schier zahllosen Kurven dem Südhang des Mont Kara entlang windet. Wer die Mühe nicht scheut, wird im Gegenzug immer wieder mit fantastischen Aussichten belohnt. Nahe der Anse de la Grenouille, wo einst Marthe Nissan ihr berüchtigtes «Ballet des Lambis» aufführte, nähert sich die Strasse mehr und mehr der Küste. Zwischen den Felsbrocken und Klippen, den schmalen, von Meeresschaum durchtosten Schluchten und den salzigfeuchten Höhlen, die den nervösen Rhythmus dieser Landschaft ausmachen, trifft man auch immer wieder auf kleine Strände mit Sand in allen Farben.

Abwechslungsreiche Vegetation

Die Gegend ist geologisch überaus vielgestaltig: Da zeugen tiefschwarze Gesteinsformationen von den früheren Aktivitäten der Vulkane, dort sind die Brocken aus grauem Schiefer oder aus festem Kalk geformt. Entsprechend abwechslungsreich ist auch die Vegetation: Mal sind die Abhänge von dichten Wäldern besetzt, dann wieder sind sie karstig und kahl. Zwischen den Brocken tummeln sich Schafe und Ziegen, die auch gerne plötzlich und völlig unmotiviert auf die Strasse hinaus rennen – eine weitere Herausforderung für den Autofahrer. In den meisten Buchten kann man gefahrlos baden – denn so dramatisch und wild die Küste aussieht und sosehr die Oberfläche des Wassers hier von den Winden aufgepeitscht wird, die aus allen Richtungen blasen: das Meer selbst ist eher ruhig und frei von Strömungen. So jedenfalls steht es im Prospekt des SLOT (Santa Lemusa Office du Tourisme).

Seltsamer Bunker

Kaum einen Kilometer hinter Granvan sieht man südlich der R1 einen flachen grauen Kasten aus Beton und Schiefer, eingekeilt zwischen den Brandungsfelsen und der Strasse. Bei dem seltsamen Bunker, der sich nach Aussen hin kaum von den ihm ungebenden Gesteinsbrocken unterscheidet, handelt es sich um einen Bau des Architekten Aaron Asis aus Port-Louis. In seinem Innern befindet sich das Restaurant «L'Éolien» – ein Lokal, das sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2004 einen sehr guten Ruf erworben hat. Jeanine Sagan und Diane Doulsi pflegen eine Küche der Kontraste, die zwischen orientalischen Akzenten und französischen Gepflogenheiten laviert, zwischen dem Rohen und dem Gekochten, zwischen bitter und süss, heiss und kalt. Die wichtigsten Zutaten stammen aus der unmittelbaren Umgebung des Lokals, es sind Lamm und verschiedene Schalentiere (ein Lammrezept aus dem «Éolien» gibt es hier). Das Lokal ist so gebaut, dass man quasi auf Meereshöhe sitzt – und während man auf sein Essen wartet, kann man vor den grossen Fenstern das Schauspiel der Wellen beobachten.

Markante Landzunge

Vom etwas höher gelegenen Parkplatz des «Éolien» aus hat man einen wunderbaren Blick auf die markante Landzunge der Pointe du Jako, die sich dramatisch weit ins Meer hinein streckt. Im Verlauf der Zeit haben Wind und Wasser dieses besonders exponierte Stück Insel mehr und mehr ausgehöhlt: die Grotten, Riffe und Klippen sind heute Heimat und Brutstätte für zahllose Wasservögel. Vom Land aus kann man das gefiederte Treiben rund um die Pointe du Jako zwar auch beobachten – viel mehr aber sieht man natürlich von einem Boot aus.

Eigentliche Touren werden zwar derzeit noch nicht angeboten – das Restaurant «L'Éolien» aber hat ein paar Adressen von Bootsbesitzern, die je nach Urzeit und Wetterverhältnissen gerne bereit sind, Touristen auf einen Ausflug rund um die Pointe mitzunehmen. Ein ganz besonders lehrreicher Genuss ist eine Fahrt mit Basil Bonnet – weiss er doch alles mögliche über die einzelnen Arten und ihre Gewohnheiten zu berichten. Man erreicht Bonnet unter Tel. 02 52 19 22.

Tiefschwarze Gesteinsbrocken zeugen von den früheren Aktivitäten der Vulkane im Gebiet der Monts Caraïbes.
Die Küste rund um Granvan und die Pointe du Jako ist geologisch äusserst vielgestaltig.

Siehe auch

First Publication: 2-2008

Modifications: 17-2-2009, 30-9-2011, 9-7-2013