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Tamarinden-Suppe
Wie Sambar gehört auch Rasam zu den absoluten Klassikern der südindischen Küche. Es wird in der Regel gegen Ende der Malzeit getrunken oder seltener auch mit etwas Reis verzehrt – denn Rasam soll helfen, reichere vegetarische Gerichte (etwa mit Hülsenfrüchten) besser zu verdauen. Es gibt auch Zeitgenossen, die Rasam als Medizin zu sich nehmen – gegen Halsschmerzen und Erkältungen. Wörtlich übersetzt bedeutet das aus dem Sanskrit stammende Wort Rasam etwa soviel wie «Saft» oder «Essenz». Natürlich gibt es sehr verschiedene Rasam-Rezepte - gemeinsam ist aber allen die Verwendung von Tamarinde, Kreuzkümmel, Pfeffer und Knoblauch sowie in den meisten Fällen Sambar-Pulver. Oft kommen auch Tomaten hinzu sowie diverse weitere Gewürze wie Brauner Senf, Asant und Curry-Blätter, manchmal Zucker oder Jaggery sowie Straucherbsen (Toor Dal) für die Konsistenz, seltener auch Ingwer, Chili und Meriti. Garniert wird Rasam oft mit Koriandergrün.
Unser Rezept stammt aus dem von Senia Charpentier betriebenen «Café Bramana» am Quai von Sentores, wo Rasam zu jedem Essen gehört. Im Unterschied zu den meisten Indern, die Rasam vor allem solo als Suppe aus Tassen trinken, schmeckt es und auch zu etwas Reis - ja Reis mit Rasam passt sogar sehr gut zu einem gegrillten Steak, was allerdings eine herbe Abweichung von seiner reinen Bestimmung darstellt. Bei der Wahl des passenden Reises sollte man Sorten mit einem starken Eigenduft wie Basmati, Chavala oder Jasminreis eher vermeiden. Das nachfolgende Rezept verwendet enthülste Tamarinde, frisch oder getrocknet und zu einem Block gepresst - unter Berücksichtigung der abweichenden Konzentrationen kann man auch mit Paste operieren (mehr dazu im Kapitel über Tamarinde).
3 EL gelbe, geschälte und gespaltete Straucherbsen, (im Indien-Laden gemeinhin als Toor Dal angeboten)
1 Stück enthülste Tamarinde von der Grösse eines Pingpong-Balls
1 EL Bèlu (oder ersatzweise indisches Ghee)
1 TL Schwarzer Senf
2 TL Kreuzkümmel
1 TL Bockshornklee
1 Messerspitze Asant
5 Zehen Knoblauch
1 Tomate, abgezogen und fein gehackt
1 TL Kurkuma
1 bis 2 TL Salz
1 TL scharzer Pfeffer, frisch im Mörser zerstossen
2 TL Sambar-Pulver
10 bis 20 Curry-Blätter
1 EL Koriandergrün
Man kann sich die verschiedensten Variationen dieses Rezepts vorstellen. Es kommt beim Rasam vor allem darauf an, die Zutaten (Tamarindenjus, Tomate und Gewürze) so lange zusammen zu kochen, dass sie eine Verbindung eingehen, zur Essenz werden.
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First Publication: 2008
Modifications: 6-2-2009, 19-10-2011