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Gwangju, Mudeungsan Park

Szene 12

Im Taxi fuhr Maille in den Mudeungsan Park am Ostrand der Stadt. Zwar hatte das Büro weder Tatjanas Adresse noch die der Fabrik ihres Geliebten herausfinden können – sie wussten jedoch nun den Namen des von der Professoren-Tochter so heiss oder wohl vielmehr scharf geliebten Kimchi-Fabrikanten: Mister Lee. Eine wertvolle Information – hiessen doch bloss 15 Prozent der Bevölkerung Koreas so. Ausserdem hatten sie, aus welchen Quellen auch immer, herausgefunden, dass dieser Mister Lee in einem buddhistischen Tempel hier im Mudeungsan Park zu meditieren pflegte.

Es war Sonntag und also ergossen sich fröhliche Wanderer in Strömen aus dem Park, der laut Schild nur ein paar wenige Kilometer Fussweg in dem satten Wald an den Abhängen des Mudeung bot. Die Wanderer waren fast ausnahmslos von Kopf bis Fuss in Spezialkleidung gehüllt und mit allerlei Survival-Gadgets behängt – als kehrten sie von einer Woche im Himalaya zurück. In seinen Strandlatschen fühlte sich Maille ein wenig underdressed.