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Wie alle Bücher der ursprünglich von Ludwig Könemann erfundenen Culinaria-Reihe bietet auch «Culinaria Russia» ein schier unglaubliche Vielzahl an Informationen zum Thema. In gut recherchierten Kapiteln werden die wichtigsten Zutaten der verschiedenen Küchen der ehemaligen Sowjetunion vorgestellt. Man findet Reportagen über die Kaviargewinnung oder den Anbau von Kohl, Berichte über den Lachsfang oder das Leben der Tartaren und die Traditionen der Kalmücken. Wir erfahren, was Kascha ist, Kwass oder Ucha. Der Leser reist mit der Transsibirischen Eisenbahn bis zum Fischereihafen von Wladiwostok und wohnt Alchalalalaja bei - dem Ritualfest der Itelmenen. Wir begegnen Gogol in der Ukraine und besuchen die Hafenstadt Odessa, trinken Krimsekt oder Massandra und fragen uns, ob auch noch ein Scheibchen Salo reinpasst. In Georgien gibt's Chatschapuri, Chinkali oder Sulguni. Wir lernen, wie man Fleisch konserviert und festen mit beim Alawerdoba. Armenien verführt uns mit dem gewürzten Rindfleisch Basturma und schreckt uns mit seinem Konjak. In Aserbaidschan geraten wirr mitten in das Nowrus-Fest, pflücken Safran und jagen Stör im Kaspisschen Meer.

Man kann blättern ohne Ende in diesem mächtigen Buch – und wird überall Dinge finden, die einen überraschen, die einen mitnehmen in diese oder jene Geschichte. Der Blick ist weit und reicht vom teuren Luxusprodukt bis zum billigsten Mineralwasser, von archaischen Traditionen bis zur Noblesse an den Fürstenhöfen. Man fragt sich als Leser immer wieder, wie all diese vielen Informationen innert nützlicher Frist zusammengetragen werden konnten. Neben den Berichten über die Produkte und Traditionen spielen die Rezepte fast schon die zweite Geige. Sie wurden jedoch, so scheint es jedenfalls, grösstenteils ziemlich gut ausgetestet – dennoch sind sie nicht immer ganz leicht nachzukochen, manchmal auch überhaupt nicht. In Sachen Länder-Küche gehören die Bücher der Culinaria-Reihe sicher zu den besten Publikationen, die je erschienen sind, es sind wahrhafte Abenteuer zwischen zwei Buchdeckeln – schade nur, dass die Serie mit der Geschäftsaufgabe des Könemann-Verlags nicht mehr weiter ausgebaut wurde.

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