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Das vielleicht Köstlichste an diesem kleinen Büchlein über die «Cuisine Antillaise» ist die Dünkelhaftigkeit, aus der heraus er geschrieben worden ist. Schon in der Einleitung betont Dr. Nègre, dass die Küche der französischen Antillen, von der hier ausschliesslich die Rede sei, ihre Wurzeln in der «fast perfekten» Küche der Franzosen habe, die natürlich als «la première du monde» anzusehen sei. Diese Ursprünge hätten «sogar und vor allem beim Volk» eine Verfeinerung des Geschmacks und eine Sensibilisierung des Gaumens bewirkt, «qui n'ont rien à voir, Dieu merci, avec ce qui c'est passé dans les autres Antilles.» Man muss den Mann ernst nehmen, denn immerhin ist er der Verfasser des vermutlich ersten, weit verbreiteten Kochbuches der Karibik: «Antilles et Guyane à travers leur cuisine» – ein heute vergriffenes Standardwerk, auf das sich viele karibische Kochbücher immer wieder berufen.

Auf die Einleitung folgen nicht mehr als 58 Rezepte, die jedoch sehr genau beschrieben und durchgehend mit herrlich üppig inszenierten Fotos illustriert sind. Viele der Bilder scheinen bei Sonnenlicht aufgenommen, was dem Buch einen sommerlichen Touch verleiht. Die Rezepte sind fast durchwegs Antillen-Klassiker: Achards, Acras de morue, Blaff, Trempage, Matoutou de crabes, Boudin créole, Colombo, Calalou, Soupe z'habitants, Sauce chien etc.

Insgesamt ein hübsches, auch ästhetisch stark von seiner Zeit geprägtes Büchlein, das natürlich längst vergriffen ist. Herausgekommen ist es in Papeete auf Tahiti - wir haben unser Exemplar in der Zentralschweiz gefunden, in einem Trödlerladen auf dem Brünig-Pass, zwischen Kuhglocken, Bauernmöbeln und elektrisch betriebenen Mini-Rennbahnen. Die Welt ist eben doch ein Dorf.

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