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«Cambridge History of Food»

Das zweibändige, insgesamt rund 2200 eng bedruckte Seiten umfassende Werk nimmt sich nichts weniger vor als die Darstellung der Geschichte des Essens und der Ernährung seit den Anfängen menschlichen Lebens auf dem Planeten Erde.

Entsprechend beginnt Volumen I mit der Schilderung von Erkenntnissen über Ernährungsgewohnheiten, die man aus archäologischen Quellen gewonnen hat («Determining What Our Ancestors Ate»). Es folgt ein umfassender Teil zu den Grundnahrungsmitteln («Staple Foods: Domestical Plants and Animals»): Körner von Amaranth bis Weizen, Stärkelieferanten von Banane bis Taro, vegetarische Zusätze von Alge bis Tomate, Nüsse und Öl, Gewürze und Zucker. Der Teil über essbare Tiere führt vom Amerikanischen Bison über Enten, Hunde, Insekten, Kamel und Lama bis zum Wasserbüffel. Gleichermassen umfassend werden die Getränke behandelt («Dietary Liquids»), von der Muttermilch bis zum Wein. Es folgt ein Teil, der alle Vitamine, Mineralien und Proteine in je eigenen Kapiteln porträtiert. Dann werden Mangelerscheinungen und ernährungsbedingte Krankheiten geschildert – von Anorexia Nervosa über Alergien bis zu Laktose-Intoleranz.

Volumen II ist stärker kulturhistorischen Themen gewidmet. Zunächst werden Geschichte und Kultur von Essen und Trinken in einzelnen Ländern und Regionen Asiens, dann Europas, Amerikas und Afrikas vorgestellt. Es folgen verschiedene Kapitel aus dem Themenbereich Ernährung und Gesundheit: Hungersnöte und Tabus, Aphrodisiaka und Vegetarismus. Im letzten Teil geht es um stattliche Massnahmen im Bereich der Ernährung, um Themen wie «Food Labeling», Zusatzstoffe, Gifte, Sicherheit, Biotechnologie etc. Ganz zum Schluss folgt noch ein Lexikon, das mehr als 1000 verschiedenen Nahrungs-Pflanzen umfasst.

Jedes der mehr als zweihundert Kapitel der «Cambridge World History of Food» wurde von einem Experten auf dem jeweiligen Gebiet verfasst. Insgesamt haben mehr als 200 Zoologen und Agronomen, Biologen, Kulturhistoriker und Mediziner aus 15 Ländern ihren Beitrag geleistet. Alle Kapitel sind autonome Aufsätze, genügen wissenschaftlichen Ansprüchen und sind entsprechend auch mit einem bibliographischen Apparat versehen. Illustrationen sind, wo nötig, als kleine Schwarzweiss-Abbildungen eingefügt. «The Cambridge World History of Food» ist ein Referenzwerk für alle, die sich mit kulturhistorischen, medizinischen oder sozialen Aspekten von Ernährung beschäftigen - und eine Fundgrube des Wissens, was einzelne Nahrungsmittel und ihre Geschichte angeht. So herrlich es ist, in den Wissens-Ozean dieser Weltgeschichte der Ernährung einzutauchen – leichter und allgemeiner zugänglich wäre ein solches Werk auf dem Internet, wo die einzelnen Beiträge miteinander verlinkt und diskutiert werden könnten.

Kenneth F Kiple; Kriemhild Conée Ornelas (Hrsg.): «The Cambridge World History of Food». 2 Bände. Cambridge: Cambridge University Press, 2000.

Die Cambridge University Press hat das Buch nun auch online zugänglich gemacht (man muss sich dafür allerdings registrieren). 

First Publication: 12-2008

Modifications: 6-3-2009, 13-10-2011