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Chi-Hsiang Chen in einem seiner historischen Einsenbahnwagen.
Farbige Blätter schwimmen auf dunklem Wasser.

Chi-Hsiang Chen

Die meisten Informationen über den Smind'fe, die Eisenbahn von Santa Lemusa (siehe Duvet), verdanken wir Chi-hsiang Chen, der im Jahr 2000 von Taipei aus über Paris nach Santa Lemusa gelangte. 2001 eröffnete er ein Geschäft für chinesische Heilkräuter in Duvet. Noch im selben Jahr stiess er bei der Suche nach Vanille im Wald hinter Duvet auf das fast vollständig überwucherte Geleise der ehemaligen Eisenbahn von Santa Lemusa. Der Fund faszinierte ihn – «wohl auch weil ich mich an meine taiwanesische Heimat erinnert fühlte, wo wir ebenfalls Dschungelbahnen haben.» Also begann Chi-hsiang Chen, nach Absprache mit der Gemeinde von Duvet und den Behörden von Santa Lemusa (der Wald hinter Duvet ist Naturschutzgebiet), Teile des Eisenbahngeleises allmählich freizulegen – Meter um Meter kämpfte er sich so in den Dschungel vor: «Manchmal kam es mir vor als baute ich einen Tunnel durch ein grünes Gebirge.»

Das Musée du Chemin de Fer

Nach zwei Jahren und rund drei Kilometern Strecke stiess Chi-hsiang Chen auf eine Verzweigung oder eine Art Abstellgeleise und dort auf einen Wagon der Comagnie de Chemin de Fer de Santa Lemusa. Er befreite den Wagen von dem Gestrüpp, das ihn umklammerte, flickte ihn und frischte die Farben auf. Im Dezember 2005 eröffnete er auf der kleinen Lichtung, die er rund um den Wagen in den Wald geschlagen hatte, sein Musée du Chemin de Fer – eine Art Miniatur-Freilichtmuseum mit drei Kilometern Bahnstrecke und einem Eisenbahnwagon als Hauptattraktion. Eine kleine Zusatzattraktion sind allerdings auch die ganzen Warntafeln (siehe unten), die Chi-hsiang Chen auf seinem Museumsgelände postiert hat: Sie warnen vor Schlangen und Insekten, Stolpersteinen und gefährlichen Abgründen – oder sie fordern uns auf, nicht zu rauchen und keinen Abfall im Gebüsch zu deponieren.

Chen de Fer

An den Wochenenden pflegt Chi-hsiang Chen die Besucher seines Museums in die Eigenheiten der lemusischen Eisenbahn einzuführen – manchmal auch in einer historischen Uniform, die er sich aus Paris hat schicken lassen. Sehr zahlreich sind die Besucher noch nicht, die sich in das Museum von Chi-hsiang Chen verirren. In der Gemeinde Duvet aber ist man schon ein wenig stolz auf das kleine Museum – und hat für dessen Direktor auch bereits einen passenden Übernamen gefunden: Chen de Fer. – Im Frühling 2006 hat Chi-hsiang Chen in der Nähe seines Museums einen zweiten, fast identischen Eisenbahnwagen gefunden, den er mit Hilfe eines Minitraktors auf seine Lichtung hat ziehen können – ja die zwei Wagen liessen sich sogar miteinander verkoppeln. Für die Zukunft plant Chi-hsiang Chen den Kauf einer kleinen Dresine, mit deren Hilfe er dann die Gäste seines Museums durch den Dschungel führen will. Ausserdem sucht der Museumsdirektor die ganze Insel weiterhin nach Elementen der Eisenbahn ab – überzeugt, dass er früher oder später noch mehr vom Smind'fe finden wird: «Ein Ding von der Grösse einer Eisenbahn kann nicht einfach vom Erdboden verschwinden – auch nach hundert Jahren nicht.»

Auf seinem Gelände hat Chi-hsiang Chen allerlei Schilder aufgestellt, die vor Schlangen und Insekten, Stolpersteinen und gefährlichen Abgründen warnen.
Ein Strassenschild warnt vor Schlangen und Insekten.

Siehe auch

First Publication: 2004

Modifications: 14-2-2009, 30-9-2011