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Die meiste Butter wird aus der Milch von Kühen hergestellt. Auch Japan produziert Butter, auf Hokkaido, der nördlichsten Insel des Landes. Diese Holsteiner-Kuh grast bei Akan Kohan. Butter ist auch ein wesentlicher Bestandteil der Sapporo-Ramen-Suppe (Rezept), die in ganz Japan geschätzt wird. (Juli 2014)

Butter

Und das weiss das Lexikon

Geschichte. Butter war bereits in der Antike bekannt und wird in den Bibel erwähnt – so heisst es im «Buch der Sprüche» (32/33): «Ob du töricht gehandelt hast, indem du dich erhobst, oder [ob du] überlegt gehandelt hast – die Hand auf den Mund! Denn das Pressen der Milch bringt Butter hervor, und das Pressen der Nase bringt Blut hervor, und das Pressen des Zornes bringt Streit hervor.» Laut dem «Larousse gastronomique» (S. 125) sollen die Griechen die Butter von den Skythen übernommen haben, verwendeten sie jedoch wie später die Römer ausschliesslich zu medizinischen Zwecken, vor allem als Wundheilungsmittel. Auch die Gallier und Germanen stellten bereits Butter her. Im Mittelalter wurde Butter in grossen Klumpen gehandelt, manchmal eingewickelt in die Blätter von Sauerampfer- oder Gemüse. Zur besseren Konservierung wurde die Butter mit Salz bedeckt und in Steinguttöpfen aufbewahrt. Robert Habs und Leopold Rosner («Appetit-Lexikon» , S. 79) wissen noch mehr über die Geschichte der Butter: Bei den Germanen «war sie noch bis ins 10. Jahrhundert hinein so kostbar, dass ein Klumpen Butter für ein königliches Geschenk galt. In England wurde sogar ihr Gebrauch erst seit dem 15. Jahrhundert allgemein, und die Ostindier lernten sie erst im 17. Jahrhundert durch die Holländer kennen, während die Äthiopier sie allerdings auf eigene Faust erfunden haben und schon zu Strabos Zeit mit ihr vertraut waren [gemeint ist Smen, eine gereifte Butter, verbreitet in Nordafrika]. Auf äthiopischen Einfluss dürfte daher die Gewohnheit der Araber zurückzuführen sein, als Morgentrunk eine volle Schale warmer Schmelzbutter zu verzehren, gerade wie der Europäer seine Schokolade, seinen Kaffee oder seine Morgenmilch nimmt, während im allgemeinen die Südländer keine besonderen Butterfreunde sind und ihr das Olivenöl oder, wie die Ungarn, gar das Schweinefett vorziehen. In den Ländern mit strengerem Klima dagegen ist der ‹Kuhschmer› (‹kuo-smär›, altschwedische Bezeichnung der Butter) ein fast unentbehrliches Nahrungsmittel.»

Produktion. Für die Herstellung von 1 kg Butter braucht es 22 bis 25 Liter Milch. Zunächst wird der Rahm aus der Milch gelöst. Er setzt sich nach einiger Zeit von alleine auf der Oberfläche der Milch ab – wird heute indes gewöhnlich mit Hilfe von einer Zentrifuge gewonnen. Meist wird der Rahm pasteurisiert (es gibt indes auch Butter aus Rohmilch – sie gilt als sehr aromatisch, ist jedoch weniger lang haltbar). Laut dem «Larousse gastronomique» (S. 125) wird der Rahm anschliessend «in Kübeln unter Zugabe von Hefen gereift (sie geben der Butter das Aroma)». Nun folgt das eigentliche «Buttern», das Schlagen des Rahms, das früher in hölzernen Trommeln oder Fässern erfolgte. Dabei werden die Milchfettkügelchen im Rahm aufgebrochen, das heisst die Fetthülle bricht auf, das Fett tritt aus und kann sich verklumpen. Während dieses Prozesses werden ein wenig Wasser, Teile der Fetthülle und etwas Milcheiweiss in das Fett eingeschlossen – die meisten fettfreien Elemente des Rahms aber treten als Buttermilch (Molke) aus. Molke und Butter werden getrennt, die Butter zu einer Masse geknetet und geformt.

Butter lässt sich grundsätzlich aus jeder Milch herstellen – es gelingt jedoch offenbar mit Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch leichter als etwa mit Stutenmilch. Auch aus der Milch von Büffeln und Yaks wird Butter erzeugt.

Charakter und Verwendung

Butter ist ein aus gereiftem Milchrahm gewonnenes Speisefett, das im festen Zustand streichfähig ist und bei Erwärmung schmilzt. Je nach Futter der Milchtiere ist Butter weiss bis gelb (manchen Produkten werden auch Farbstoffe wie Annatto zugesetzt). Butter besteht durchschnittlich zu 60 Prozent aus gesättigten Fettsäuren, zu 25 Prozent aus Ölsäure und zu 15 Prozent aus Wasser.

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Sorten. Sauerrahmbutter wird durch Zusatz von Milchsäurebakterien hergestellt und schmeckt leicht säuerlich. Sie gilt als besonders aromatisch, flockt beim Kochen jedoch schnell aus und eignet sich deshalb nicht für das Aufmontieren von Saucen etc. Süssrahmbutter entsteht ohne Milchsäurebakterien, schmeckt sahniger und flockt nicht so schnell aus. Vor allem in Frankreich ist gesalzene Butter beliebt. Der Handel unterscheidet zwischen demi-seI (0.5 bis 3% Salz) und saIé (mehr als 3% Salz).

Butter kann kalt gegessen werden – etwa als Brotaufstrich. In der Küche eignet sie sich besonders gut zum Backen. Das Braten mit Butter muss vorsichtig geschehen, denn sie wird schnell braun und ein wenig bitter. Bei der sogenannt «Braunen Butter» (franz. «beurre noisette») werden Milchzucker und Proteine einer Maillard-Reaktion unterzogen und die Butter bekommt dabei ein würzig-nussiges Parfum. Butter beginnt bereits bei 150º oder etwas mehr zu rauchen, bei höheren Temperaturen verbrennt sie und verliert ihr Aroma (zu den Kocheigenschaften siehe auch die Tabelle unten). Im Unterschied etwa zu einem Öl schäumt und spritzt die Butter in der Pfanne – das hat mit dem Wasser zu tun.

Butterschmalz

Butterschmalz, geklärte Butter oder Bratbutter ist ein von Wasser, Milcheiweiss und Milchzucker befreites Butterfett. Butter wird sanft erhitzt und etwa 30 Minuten lang flüssig gehalten, aber auf keinen Fall gebräunt. Dabei verdunstet das Wasser, gerinnt das Eiweiss und setzt sich am Boden und im Schaum an der Oberfläche ab. Der Schaum wird abgeschöpft und das reine Fett abgegossen. 100 g Butter ergeben etwa 70 g Butterschmalz. Dieses Fett hat ganz andere Kocheigenschaften als Butter und kann auch zum Frittieren oder Braten bei hohen Temperaturen verwendet werden. Ausserdem hält es sich deutlich länger als Butter. Vergleiche auch Bélu. Butterschmalz (Ghee) ist auch eine wichtige Zutat der Küche Indiens.

Die Kocheigenschaften von Butter – Tabelle aus dem «Larousse gastronomique» (S. 125).
Verschiedene Sorten Butter in der Lebensmittelabteilung von «Globus» in Zürich. (April 2015)
Ein Butterfass in der Ecke zum Thema Butter der Ausstellung «Food – La scienza dai semi al piatto» im Museo di Storia Naturale von Mailand. (Mai 2015)

Rezepte mit Butter und Buttermilch

First Publication: 18-4-2015

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