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Der Saft aus der Frucht der Açai-Palme hat ein Aroma, das entfernt an dunkle Kirsche und Birne oder vielmehr Cherimoya erinnert. Die «Skina dos sucos» in Manaus serviert den süssen Suco leicht gekühlt in Gläsern, die wenigstens 3 dl fassen. (Oktober 2015)

Açai in Manaus

Saft aus der Frucht der Açai-Palme – ein mastiges Erlebnis zu Peter Polters Episoda 151029 Boca do Juma

Die im Amazonas-Gebiet verbreitete Açai-Palme (Euterpe oleracea) eignet sich im Unterschied zu vielen Artgenossen besonders gut für die Produktion von Palmherzen da sie mehrstämmig wächst und ständig neue Schösslinge produziert. Ausserdem wird sie wegen ihrer kleinen schwarzen Früchte geschätzt, aus denen man einen breiartigen Saft gewinnt.

Pur haben wir diesen Saft in Manaus und Umgebung nirgends bekommen – die reinste Form war wenigstens stark mit Zucker versetzt. Der Açai-Saft im «Skina dos sucos» in Manaus hat eine dunkle Hautfarbe, eine Mischung zwischen Violett und Rosa mit einer Neigung zum Bräunlichen. Der Saft hat einen rauen, unreifen Duft, der an eine sehr grüne Birne denken lässt. Er ist dickflüssig, enthält kleine Körnchen und schmeckt sehr süss, klebrig und schwer. Das Aroma erinnert entfernt an dunkle Kirsche und Birne oder vielmehr Cherimoya. Weitere Assoziationen: Bienenwachs, Buchenmehl, wie man es zum Räuchern braucht, Weihrauch, der erkaltet in einer Kirche nachhängt, Kartoffel-Schokolade.

Oft wird Açai in stark verarbeiteter Form angeboten – etwa gemischt mit Guaraná, Banane und Kondensmilch. Die Frucht wird auch zu Eiscreme oder Konfitüre verarbeitet.

Solche Schilder hängen in Manaus da und dort vor den Geschäften: «Wir haben Açai». (Oktober 2015)
Das «Skina dos sucos» an der Kreuzung Eduardo Ribeiro und 24 de Maio im Herzen von Manaus ist ein stark frequentiertes Lokal.
Vor den Augen der Kunden werden die unterschiedlichsten Säfte aus tropischen Früchten gequetscht – von Açai bis Taperebá reicht das Angebot.
In Brasilien neigt man kulinarisch zu grossen Gesten. Dieses Lokal am Flughafen von Manaus mischt Açai-Früchte mit Banane, Kondensmilch, Milchpulver, Getreideflocken und Paçoca (einem brasilianischen Zucker-Erdnuss-Bonbon). Das Resultat wird im Kilobecher als «Gigaçai» angeboten: «absurd, erstaunlich, gigantisch, übertrieben, enorm…». (Oktober 2015)

First Publication: 6-12-2015

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