Wasser tropft auf die verzinnten Dächer, die mit Metallplatten geschützten Kamine, die mit Blech beschlagenen Vorsprünge der Häuser rund um das Bett im Herzen von Paris, in dem ich aufwache. Während ich die Augen noch geschlossen halte, kommt es mir vor als zögere der Regen, richtig loszulegen: da ein helles Ploppen, dort ein dunkler Gong, da ein metallisches Klicken, dort ein kurzes Klappern - die Dächer von Paris als das Schlagzeug eines Himmels, der nur die Ahnung eines Rhythmus erklingen lassen will.
Tatsächlich regnet es in Strömen – und was ich höre sind nur besonders grosse Tropfen, die auf besondere Stellen treffen. Während ich mit meinem schlechten Ohr auf dem Kissen lag hat mein besseres Ohr die Tropfen wie von alleine isoliert und nur die Musik gehört, nicht den Lärm von der Strasse, das Geschrei der Möwen, das Klappern des Geschirrs aus der Wohnung gegenüber. Jetzt, da ich mich auf den Rücken gedreht habe, bilden die Töne einen Raum, in dem die Tropfen nur noch am Rande wahrnehmbar sind.
First Publication: 15-1-2015
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