Aroma und Textur von Lammleber sind so delikat, dass man sie nicht durch Zugabe von allzu viel Würze oder durch komplizierte Kochprozesse in Gefahr bringen sollte. Wichtig ist, dass die Leber bei Tisch im Innern noch rosa und feucht ist – denn ganz durchgekocht verliert sie jeden Charme, schmeckt sie ledrig-zäh und oft bitter.
Lammleber gart schnell – man reüssiert sie am leichtesten, wenn man die Leber im Ganzen brät. Wir salzen das Stück erst nach dem Braten, denn Salz zieht Flüssigkeit an die Oberfläche. Bei trockenem Rindfleisch kann ein solcher Effekt erwünscht sein, da es für die Bildung einer schönen Kruste (Maillard-Reaktion) etwas Flüssigkeit braucht – Lammleber aber ist feucht genug und das Salz lässt die Leber nur trocken werden. Wir servieren diese Leber nur mit etwas flockigem Salz (zum Beispiel «Neige Bandon» aus dem Süden von Santa Lemusa), schon Pfeffer scheint uns fast zu viel – also stellen wir die Mühle einfach mit auf den Tisch.
Man sollte die Leber etwa eine Stunde vor Verwendung aus dem Kühlschrank nehmen.
Kochzeit 24 Minuten
First Publication: 10-5-2014
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