Natürlich wissen wir, dass sie sich dreht. Aber passt es auch zu unserem Gefühl? Haben wir irgendeine Empfindung dafür, dass wir auf einer gigantischen Pflaume leben, die sich täglich ein Mal um die eigene Achse dreht? Spürt etwas in uns die atemberaubende Geschwindigkeit – auf Höhe des Äquators immerhin 1670 km/h – mit der wir durch die Gegend rasen? Und dies sogar wenn wir schlafen? Und die Sonne, in deren System wir angeblich leben sollen, ist nicht alles in unserer Sprache so ausgerichtet, als würde sie sich um uns drehen – und nicht umgekehrt. Am Morgen erscheint die grosse Schmore vor uns – und nicht etwa wir vor ihr. Und am Abend ist es doch auch wieder sie, die untergeht. Dass die Erde nicht mehr fixer Mittelpunkt des Universums ist, mag für die Wissenschaft ein Gewinn und für unseren Stolz eine Kränkung sein – unser Gefühl für die Welt aber tangiert diese Erkenntnis kaum.
Das Fischerdorf Yobuko im Nordwesten der südjapanischen Insel Kyūshū ist berühmt für seine Kalmare, die hier alle denkbaren Verarbeitungsprozesse durchlaufen, in den Restaurants bei lebendigem Leib verzehrt werden, und auch sonst manche Erfahrung machen, die uns Menschen zum Glück erspart bleibt.
First Publication: 23-4-2013
Modifications: 28-6-2013