D | E  

Neuste Beiträge

HOIO und Cookuk

  • Das Tagebuch von Raum Nummer 8 (Susanne Vögeli und Jules Rifke)
  • HOIO-Rezepte in der Kochschule – das andere Tagebuch

Etwas ältere Beiträge

Grosse Projekte

Mundstücke

Gewürze aus Santa Lemusa

Abkürzungen

Der Europäische Kalmar wird in der Regel etwa 15 bis 25 cm lang. Er hat, je nach Ausdehnung der pigmentierten Zellen in der Haut, eine eher grau-durchsichtige bis rötliche Farbe. Hier ein Exemplar von etwa 400 g, das im Mittelmeer gefangen und im Supermarkt «Leclerc» in Saint-Louis frisch verkauft wurde. (Mai 2013)

Gemeiner Kalmar

Und das weiss das Lexikon

Der Gemeine Kalmar oder auch Europäische Kalmar (Loligo vulgaris; engl. longfinned squid; franz. calmar, encornet; span. calamar; ital. calamaro commune; japan. ika) ist laut Food and Agriculture Organization (FAO) der UNO im ganzen Mittelmeer und im östlichen Atlantik von der Nordsee bis zum Golf von Guinea verbreitet.

Das Tier hat einen torpedoförmigen, langgezogenen, eher schlanken und zylindrischen Körper. Es wird 30 bis 40 cm lang, die übliche Grösse aber liegt bei 15 bis 25 cm. Die Flossen sind rautenförmig und etwa ein Drittel kürzer als der Mantel. Das Tier hat einen eher kleinen Kopf mit grossen Augen, die von einer durchsichtigen Membran bedeckt sind. Rund um den Mund sind zehn Arme angelegt, zwei davon sind zu Tentakeln verlängert. Laut FAO ist der vierte linke Arm der Männer ein sogenannter Hectocotylus – also eine Art Penis. Die Farbe von Loligo vulgaris ist je nach Ausdehnung der pigmentierten Zellen in der Haut eher grau-durchsichtig bis rötlich. Auf dem Mantel der erwachsenen Männchen sitzen kleine pigmenthaltige Zellen (Chromatophoren). Auf der Innenseite des Mantels ist am Rücken ein Schulp (Gladius) als Stütze eingebaut.

Der Europäische Kalmar lebt laut Teubners «Grossem Buch der Meeresfrüchte» (S. 115) vor allem in flacheren Küstengewässern, kommt gelegentlich aber auch in bis zu 200 m Tiefe vor. Kalmare bilden oft grosse Schwärme, die sich laut Teuber «wie Zugvögel formieren und diese Formation auch bei Richtungswechseln beibehalten.» Laut FAO ernährt sich der Europäische Kalmar von Fischen, Krebstieren und Kopffüssern, wobei Fisch die Hauptrolle spielt.

Laut Teubner sind in allen Meeren der Welt «andere sehr ähnliche Arten» anzutreffen.

Charakter und Verwendung

Roh hat das Mantel-Fleisch des Gemeinen Kalmars einen eher festen Biss, ohne aber zäh zu sein, die Konsistenz erinnert leicht an Knorpel. Das Flesich hat ein Aroma, das an einen säurefreien Quark mit etwas Meersalz gemahnt – kaut man länger, treten milchige Noten stärker hervor. Kurz gebraten hat der Kalmar, wenn man Glück hat und den richtigen Moment erwischt, eine Konsistenz wie ein fester Mozzarella – und ist sehr saftig. Es treten süsse Noten in den Vordergrund, stark geröstete Erdnüsse mit einem Hauch von Karamell, Toastbrot auch.

Für die Zubereitung gilt die Faustregel: Entweder ganz kurz – oder ganz lang. Beim Kurzbraten empfiehlt sich ein möglichst heisses Medium (Grill oder Pfanne) und der Kalmar sollte nicht länger als höchstens 2 Minuten pro Seite gegart werden. Gibt man dem Tier (etwa durch ungenügende Hitze) die Chance, Säfte auszuschwitzen, dann wird das Fleisch sofort hart und gummiartig zäh. Alternativ kann man den Kalmar auch gemütlich schmoren und sollte ihm dann wenigstens 40 bis 50 Minuten Zeit gönnen, das Gummistadium zu überwinden und wieder zart zu werden. Das Fleisch grösserer Tiere kann vor Verwendung auch weich geklopft werden – im Gegenzug kann man ganz kleine Exemplare auch im Ganzen garen. Da sich der Kalmar gut ohne Verletzung des Mantels ausnehmen lässt, eignet er sich auch gut zum Füllen. Kalmar (vor allem der Mantel) ist auch roh und meist dünn geschnitten als Sushi oder Sashimi beliebt.

Siehe auch

Die grossen Augen des Gemeinen Kalmars sind von einer durchsichtigen Membran bedeckt.
Die Fangarme sind dicht mit Saugnäpfen unterschiedlicher Grösse besetzt.
Wenn wir richtig gezählt haben, dann müsste das hier der Hectocotylus sein, mit dem das Männchen seine Spermien im Weibchen deponiert.

First Publication: 13-5-2013

Modifications: