Reis mit Grünem Tee und in Sojasauce geschmortem Lachs – ein Rezept zu Peter Polters Episoda 130413 Karatsu
Chazuke bringt zwei für Japans kulinarischen Alltag besonders wichtige Zutaten zusammen: Reis und Tee. Cha heisst (wie in vielen Sprachen) Tee – und zuke bedeutet so viel wie «eingelegt, eingetaucht». Oft heisst das Gericht auch Ochazuke weil es meist mit grünem Tee (ocha) zubereitet wird. In Japan wird es oft als sättigender Abschluss eines Menus serviert.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Man gibt etwas Reis in eine Schale, belegt ihn mit ein paar aromatischen Kleinigkeiten – und giesst dann so viel heissen Tee darüber wie man mag. Der Reis kann frisch gekocht sein – man kann aber auch Reste verwenden, die man allerdings besser kurz erwärmt. Im Sommer wird das Gericht auch gerne mit kaltem Reis und geeistem Tee angerührt. Bei den Auflagen sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt – zu den Klassikern zählen: Umeboshi (salzig eingelegte Pflaume), Nori (Seetang), gegrillter oder in Sojasauce geschmorter Fisch (oft Lachs) oder gegrillter Aal. Beliebt sind auch Seeigel, Mentaiko (der mit Paprika gefärbte Rogen des Pazifischen Pollack), gegrilltes Hühnerfleisch, Gurke, geräucherter Lachs, eingelegte Austern… Als zusätzliche Würzstoffe kommen oft gerösteter Sesam, Shichimi, Perilla, geriebener Ingwer und Wasabi zum Einsatz. Natürlich hängt das Ergebnis auch davon ab, wie viele dieser Dinge man in welchem Verhältnis kombiniert. Als Tee wird meistens Grüntee (Sencha, Bancha) verwendet, manchmal aber auch Genmaicha (Tee mit geröstetem Reis) oder Brühe (Dashi oder auch speziellere Fischbrühen).
Wir geben hier ein ziemlich ausführliches Rezept wieder – es soll indes vor allem eine Idee des Gerichts vermitteln. Wir stellen uns gerne die abenteuerlichsten Varianten vor. Wichtig scheint uns aber, dass man einen aromatischen und auch ästhetischen Plan hat – sonst ist die Gefahr gross, dass man zu viel auf den Reis gibt oder Dinge miteinander kombiniert, die sich gegenseitig im Weg sind. Bei der Komposition sollte natürlich auch die Konsistenz der Zutaten berücksichtigt werden – in unserem Rezept etwa steuern die Brösel eines Reiscrackers eine knusprige Note bei, der Lachs ist eher ein wenig klebrig, der Reis ist weich…
150 g Lachsfilet ohne Haut
4 EL Sojasauce
2 EL Sake
1 EL Mirin
1 EL Reisessig
1 TL frisch geriebener Ingwer
1 knapper TL getrockneter und fein gehackter Chili
150 g Japanischer Reis (kurze, rundliche Körner)
1 TL feines Salz
2 TL Grüntee (Sencha, Bancha, Genmaicha)
2 grosse Prisen grobes Salz
2 ganze Perilla-Blätter
1 EL fein ziselierte Perilla Blätter
1 knapper TL Shichimi
1 TL gerösteter Sesam
1 EL Nori-Blätter in feinen Streifen
1 EL Frühlingszwiebeln
1 kleiner Reiscracker zerbröselt
1 EL Zitronenzeste
Wasabi nach Belieben
First Publication: 17-5-2013
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