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Die rötliche Grundfarbe des Seesaiblings hat ihm in der Schweiz auch den Namen Rötel eingetragen. (Zürich, Februar 2013)

Seesaibling

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus salvelinus; engl. char; franz. omble chevalier; span. salvelino; ital. salmerino alpino) lebt laut Teubners «Grossem Buch vom Fisch» (S. 35) in tiefen, kalten, sauerstoffreichen Seen der Britischen Inseln, der Alpenländer (bis in 2000 Meter Höhe), Skandinaviens, Islands, Nordrusslands, Japans und Nordamerikas. Seesaiblinge werden 15 bis 75 cm lang. Sie haben einen torpedoförmigen Körper und weisen die für alle Lachsartigen typische Fettflosse auf (eine fleischige Flosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse). Sie haben kleine Schuppen und eine verhältnismässig grosses Maul. Saiblinge haben eine rötliche Grundfarbe, was ihnen in der Schweiz auch den Namen Rötel eingetragen hat. Je nach Population kann die genaue Farbe etwas anders ausfallen. Der Rücken ist braun, grünblau oder grüngrau. Die Bauchflossen sind ebenfalls rötlich-orange gefärbt und haben einen weissen Saum.

Der Seesaibling ist nur schwer vom Bachsaibling zu unterscheiden – was vor allem damit zu tun hat, dass die Fische je nach Umgebung und Population anders gefärbt sein können. Laut Frank Weisserts «Lexikon der Süsswasserfische» gelingt die Unterscheidung am leichtesten mit Blick auf die Brust-, Bauch- und Afterflossen: Beide Fische haben einen weissen Flossensaum. Beim Bachsaibling folgt parallel dazu ein schwarzer Streifen, der dem Seesaibling fehlt. Beim Seesaibling geht das Weiss direkt ins Rötliche über. Ausserdem soll laut Weissert beim Seesaibling der helle Saum an den Flossen weniger stark ausgprägt sein als beim Bachsaibling. Soweit jedenfalls die Theorie. In der Praxis haben wir sowohl bei Bach- wie auch bei Seesaiblingen einen  schwarzen Streifen gefunden – was natürlich seinen Grund auch darin haben kann, dass schon die jeweiligen Händler nicht genau wussten, was sie uns da verkauft haben. Möglicherweise hatten wir also immer nur Bachsaiblinge vor uns – oder immer nur Seesaiblinge, oder doch beides. Wie schwer die Unterscheidung fällt, zeigen auch die Diskussionen in verschiedenen Internetforen, etwa der entsprechende Thread auf der österreichischen Anglerforum.

Der Seesaibling wird wild gefangen oder in Aquakultur gehalten.

Charakter und Verwendung

Das «Appetit-Lexikon» (S. 447f.) spricht vom Saibling in den höchsten Tönen: «Der Saibling gehört zu den edelsten Geschöpfen unter dem Wasserspiegel und wird mit zehn Mark per Kilo leicht zu teuer bezahlt, denn blaugesotten mit Mayonnaise oder in Aspik steht er der Bachforelle zwar an Farbenschönheit nach, übertrifft sie aber an Zartheit und Wohlgeschmack. Lachs und Lachsforelle und selbst die delikateste Äsche kommen neben ihm gar nicht in Betracht.» Auch Teubners «Grosses Buch vom Fisch» (S. 35) empfiehlt: «Das feine Aroma (viel delikater als bei Regenbogenforellen) nicht durch zu starkes Würzen oder Braten überdecken.»

Seesaiblinge haben ein braunrosa Fleisch, das tatsächlich sehr aromatisch schmeckt und eine überaus feine und doch herzhafte Konsistenz hat. Die Haut ist auch ungeschuppt essbar. Saiblinge können gegrillt, gebraten, geräuchert oder poschiert werden. Sie eignen sich auch zum «Blaukochen» 2587 (wie das in der Kombüse der «PS Narina» praktiziert wird).

Die Brustflosse des Bachsaiblings hat einen weissen Saum und parallel dazu einen schwarzen Streifen, der dem Seesaibling fehlt – soweit jedenfalls die Theorie. Aber ist dieser schwarze Schimmer hier nicht auch bereits eine Art Streifen?
Beim Blaukochen nimmt die Haut des Saiblings eine bläuliche Färbung an – das Fleisch hat eine Farbe zwischen Rosa und Braun. (Zürich, Januar 2013)

First Publication: 13-2-2013

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