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Logbuch der «PS Narina»

Tag 30

Luft- / Wassertemperatur: 27°C (15°C nachts) / 24°C

Windrichtung / Bft: Ost / 2

Gebiet: MARE ROBIGINIS (sehr kleine Wellen) – Seekarte der Reise

Kombüse: Weisse Trevallys (6 Stück, 200 g insgesamt) filetieren, Haut dran lassen, abspülen und trocken tupfen. 1 TL Olivenöl erwärmen, 50 g Reis Mittelkornreis glasieren, mit 1 dl Weisswein ablöschen, ½ kleine Zwiebel gehackt, ½ kleine Zwiebel geviertelt, Zeste von ½ Zitrone beigeben. Wenn es nicht mehr nach Wein riecht, 2 dl Brühe angiessen, aufkochen lassen, Hitze reduzieren und 15 Minuten bei häufigen Rühren garen lassen. Zum Schluss 1 TL schwarzen Pfeffer und Saft von ½ Zitrone einrühren. Fischfilets mit Hilfe eines Zitronenviertels befeuchten, in leicht gesalzenem und gepfefferten Mehl wenden, gut abklopfen, in Olivenöl je 1 Minute pro Seite braten bis sie knusprig sind. Kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen. Filets auf einem kleinen Häufchen Risotto servieren, etwas Zitronenzeste darüber streuen. (Weitere Rezepte vom Smut der «PS Narina»)

Beobachtungen

Wenn die Sonne untergeht, dann trinke ich Wein, um zu vergessen, dass dem Abend der Morgen fehlt, dem Frühling die Früchte des Herbstes, und der Hitze des Sommers die Frische des Winters. Saufend verlässt mich die Gewissheit, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein – ich lasse sie ziehen und werfe mich in die Arme der Wimpernschwere, die mit jedem Glas an Gewicht gewinnt. Augenlieder singen mich in den Augenblick – das Hier und Jetzt, in dem mein Handgelenk zu müde wird, das Glas noch zu halten.

Mit dem Niedergang der Sonne steigt die Neigung zum Existenzgewichtigen auf – wohl gehört es zu unserem Leben, so wie der Schweiss zu unseren Füssen.

Nächster Tag (31)

First Publication: 29-1-2013

Modifications: 5-2-2013, 9-4-2013, 11-11-2014