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Santa Lemusa ist eine Fiktion – aber natürlich spiegelt sich notgedrungen auch die Welt in ihr. Ja man könnte sagen, Santa Lemusa sei eine Art Weltbeschreibung – keine objektive Deskription indes, sondern der Versuch, sich gewissermassen von der eigenen Insel mit all ihren Beschränkungen aus ein Bild der Welt zu machen. Indem wir an unserer Insel bauen, verändern wir auch ständig die Position, von der aus wir die Welt ansehen – gleichzeitig entwickeln wir die Insel aus dem heraus, was wir von der Welt erfahren. Diese Dialektik prägt nicht nur unsere Perspektive, sie ist auch ein wesentlicher Grund, warum uns die Arbeit an Santa Lemusa interessiert. Denn sie gestattet es uns, immer wieder neu und anders auf die Welt zu blicken – und dabei doch einen gewissen Zusammenhalt zu bewahren. Die hier geschilderte Mechanik prägt im Grunde jede Beziehung zur Welt. Der Kniff besteht darin, dass Santa Lemusa die Möglichkeit bietet, diese Schnittstelle aktiv zu gestalten – und für Dritte sichtbar zu machen, was ihr eine zusätzliche Dynamik verleiht. Grundvoraussetzung hierfür ist unsere Weltbegeisterung – Weltbegeisterung auch in dem Sinne, dass wir unseren Geist durch die Welt streifen lassen, in so weiten Bögen wie möglich.

Das ganze Projekt hat für uns auch viel Ähnlichkeit mit einem Roman oder einer Erzählung. Und wie jeder Roman stellt Santa Lemusa nichts anderes dar als das Angebot, ein paar Schritte mit den Autoren zu gehen, und sich dabei seine eigenen Bilder und Gedanken zu machen.

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