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An einigen Stellen der Insel fällt das Ufer ziemlich schroff zum Meer hin ab.
Brandungsschaum quillt über einer Hafenmauer.

Lil (Galak)

Bezirk: Nord (Vorwahl: 02) – Karte
Einwohner: 1 (Mai 2011)
Kurzbeschreibung: Die kleine Insel Lil (Galak) liegt im Nordosten von Santa Lemusa, rund siebzig Kilometer von der Küste entfernt. Ihr Name verdankt sich der Göttin Gala und einer jungen Kuhhirtin.
Spezialitäten: Koriander («Kantalil» («Cheve di Lani»)), Bouyon érmit

Im Nordwesten von Santa Lemusa, gut siebzig Kilometer von der Côte Chimerik entfernt, liegt ein kleines Inselchen, dessen Umrisse man bei guter Sicht zum Beispiel von der Anse de Piébo oder der Bucht vor Angeval aus leicht erkennen kann. Heute nennen die Lemusen das Eiland schlicht Lil (also «die Insel»), früher aber trug es den Namen Galak – ein grosses Wort für eine so kleine Insel, bedeutet das lemusische galak doch «Milchstrasse» oder auch «Galaxie». Es gibt zwei Erklärungen dafür, wie die kleine Insel zu ihrem galaktischen Namen gekommen ist – entweder war ihr Erscheinen unter dem nächtlichen Himmel der Grund, oder aber eine Geschichte ist dafür verantwortlich, in der die Göttin Gala und eine junge Kuhhirtin  zentrale Rollen spielen.

In einer nicht näher bestimmten Frühzeit soll es einen Tempel auf der kleinen Insel gegeben haben, in dem die Göttin Gala verehrt wurde, deren heiliges Tier die Kuh war. Von der Anlage hat sich, so viel wir wissen, nichts erhalten. Viel später baute man an anderer Stelle über einer höhlenartigen Krypta eine hölzerne Kapelle, die noch im 19. Jahrhundert zu sehen gewesen sein muss – auch sie ist verschwunden, die Krypta allerdings kann immer noch besichtigt werden.

Irgendwann zwischen 1832 und 1840 schenkte Adrienne I. (siehe Geschichte im 19. Jahrhundert) die Insel einem ihrer Geliebten – so jedenfalls will es die Historie. Aus seinen Händen gelangte sie in den Besitz einer Familie Sanchans, die indes kaum je etwas mit dem Eiland anzufangen wusste. Am 23. Juni 2001 setze sich Jean Sanchans in einer, wie es heisst «düsteren Hafenkneipe» mit einem Fremden zum Würfelspiel an einen Tisch. Er verlor erst sein Geld, dann seine Uhr und sein Fahrrad, um schliesslich auch die kleine Insel einzusetzen – und zu verlieren. Der Mann, der den unglücklichen Jean an jenem Samstag mit zwei Würfeln aus Elfenbein um Geld und Insel brachte, kam aus Europa und stellte sich den Leuten als Dik vor. Noch am Tag seines Sieges setzte Dik auf die Insel über. Seither wohnt er dort und fühlt sich, unterdessen bald fünfzig Jahre alt, mit jedem Jahr mehr und mehr zu Hause. Heute produziert Dik auf seiner Insel auch einen Koriander, dessen Kraut, Würzelchen und Früchte («Kantalil») auf ganz Santa Lemusa geschätzt werden.

In dem Schilfgürtel, der Teile der Insel umgibt, hausen Krabben, Wasservögel und Fische aller Art – sie alle geben sich immer wieder ein Stelldichein in den Küchen des Inselbesitzers.
Eine von Meerwasser überspülte Hafenmole.

Siehe auch

First Publication: 10-11-2012

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