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Wer im «Café Bramana» speist, geniesst seine vegetarischen Gerichte mit Blick über die Bucht von Sentores und die kleinen, ihr vorgelagerten Inseln, die Soufn'îles.
Ein schön gedeckter Tisch am Meer.

Café «Bramana»

Eine improvisierte Küche mit zwei Gasflammen und einem unglaublich lauten Kühlschrank, ein paar Plastikstühle und kniehohe Tischchen auf der Hafenmole – sowie irgendwo im Obergeschoss einer Ruine eine Pritsche für die Wirtin, die gleichzeitig Kellnerin, Köchin, Barfrau und Putzfrau war. So präsentierte sich das Café «Bramana» im Jahre 1988. Heute reihen sich an der Wasserkante die weiss gedeckten Tische, bestückt mit frischen Blumen, Silber und funkelnden Weinkelchen. Wer sich hier niederlässt, wird von Kellnern in gestärkten Hemden ebenso freundlich wie kompetent beraten – und die Wirtin Senia Charpentier, die bekommen jetzt fast nur noch Stammgäste zu Gesicht.

Natürlich hat sich auch das Angebot des Café Bramana entsprechend verändert: Die Snacks und einfachen Gerichte von einst sind einer ausgeklügelten Restaurantküche gewichen, die südindische Klassiker auf der Klaviatur lemusischer Materialien interpretiert. Geblieben ist indes die konsequent vegetarische Ausrichtung der Küche – und das Prinzip, alle Speisen zugleich aufzutischen. Wir assen Idlis, gedämpfte Küchlein aus Reis- und Linsenmehl, von einer zugleich luftigen und doch auch festen Konsistenz, mit einem ganz leicht säuerlichen, fast etwas schaumigen Aroma – dazu ein indisches Kokosnuss-Chutney mit frischen Curry-Blättern sowie einen kleinen, scharfen Tomatensalat (eine Art Soléba). Zu einem Berg aus weissem Reis wurde uns ein südindisches «Sambar» serviert – ein würzig-scharfer Eintopf aus gelben Erbsen. Ausserdem gab es Rasam, eine Art Suppe aus Tamarinde und Gewürzen – ferner einen rezenten Weisskäse in roter Sauce sowie einen erfrischenden Joghurtreis (dem legendären «Makak fenyan» nicht unähnlich). Insgesamt wirkten alle Dinge, die uns aufgetragen wurden, eher einfach, unspektakulär, fast bescheiden – und doch liess uns die Feinheit der Aromen ahnen, wie viel kulinarische Genauigkeit hinter jedem dieser simplen Speisen steckt.

Die Wirtin stammt aus dem Süden Indiens und kam in den 70er Jahren zusammen mit ihrer Schwester Celine Charpentier nach Santa Lemusa. Ihre Ausbildung erfuhr sie teilweise in Frankreich. Während ihre indischen Wurzeln die Küche dominieren, schlägt sich Charpentiers Liebe zu Frankreich auf der Weinkarte nieder, die allerdings preislich wohl etwas zu hoch angesetzt ist. Insgesamt gehört das «Bramana», auch wenn sich die Küche lokalen Einflüssen keineswegs verschliesst, zu den besten indischen Restaurants der Insel – und dank seiner romantischen Lage am Hafen von Sentores ist es sicher auch eines der schönsten.

Café Bramana. Im Zentrum der Hafenpromenade von Sentores. Tel. 05 25 21 12. Geöffnet Dienstag bis Samstag von 19h bis 24h (mittags geschlossen). Betriebsferien vom 20. Dezember bis 31. Januar. À la carte 8/26 (kein Menu). Reservation dringend empfohlen.

Hinweis zu dieser Seite

Die auf dieser Seite versammelten Informationen und Kommentare wurden zusammengestellt von der HOIO-Redaktion in Zusammenarbeit mit dem «Guide Dismin».

Rezepte aus dem «Bramana»

Siehe auch

First Publication: 2-2008

Modifications: 17-2-2009, 6-9-2009, 30-9-2011, 10-9-2012, 12-9-2012