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«Le Monde à Table»

«Le Monde à Table» ist eines unserer absoluten Lieblings-Bücher, nur schon wegen der Illustrationen im Stile der frühen 1950er Jahre. Auf gut 500 Seiten nimmt uns das kleinformatige Buch (17 x 12 cm) mit auf eine Reise rund um die Welt. Die Kapitel zur französischen Küche sind sehr akkurat geschrieben sind, und auch die Beschreibungen der anderen Küchen Europas sind relativ präzise – wenn auch ganz vom Schwung der Zeit bestimmt. Je weiter aber die Länder entfernt sind, desto abenteuerlicher werden auch die Texte: Mythen und Tatsachen, Wissen und Vermutungen, Vorurteile und Erfahrungen werden bunt durcheinander gemischt. Wenn der Äthiopier Hühnchen isst, so heisst es da etwa, dann bekommt seine Frau die Haut – Mythos oder Wahrheit? Und vom Rindvieh aus Kolumbien erfahren wir, dass eine «paroi abdominale infiniment savoureuse» besitze. Dabei bemüht sich das Werk, sämtliche Aspekte seines Themas zu behandeln – auch die etwas schwierigeren wie zum Beispiel den Kannibalismus, dem es ebenfalls zwei köstliche Seiten widmet. Und so lernen wir da etwa, dass die Handfläche zu den delikatesten Stücken vom Menschen gehört.

Für jedes Land beschreibt das Buch in kurzen Worten die wichtigsten Speisen und Getränke, Tischsitten und sonstige kulinarische Gebräuche. Vereinzelt finden sich auch Rezepte – aus Deutschland etwa eines für Sauerkraut und aus Schwarzafrika «Singe aux cacahuètes». Wie viel Wahres und Wissenswertes über den Globus und seine Küchen das Buch enthält, muss jeder Leser selbst entscheiden. Sicher erfährt man aus «Le Monde à Table» viel über das Frankreich der Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und seinen hungrigen Blick auf die Welt.

Doré Ogrizek: «Le Monde à Table. Guide-dictionnaire de la Gastronomie Internationale». Texte von Francis Amunategui, Pierre Andrieu, Juan Bellveser, Monique Boitel u. A. Illustrationen von Ben, Beuville, Michel Bouchaud, Lucien Boucher, François Estachy, Jacques Liozu, Van Rompaey. Paris (?): Odé – Le monde en couleurs, 1952.

First Publication: 7-3-2012

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