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Östlich von Puerto Williams

Szene 14

Östlich von Puerto Williams führte die Strasse noch etwa 20 Kilometer weiter dem Beagle-Kanal entlang bis zu einem grossen Gatter, hinter dem es nur noch eine riesige Weide gab. Neben diesem Ende aller Wege stampften in einem kleinen Gehege sieben gigantische Bullen durch den Dreck – als seien sie die Wächter dieses letzten Ortes auf der grossen Karte der Neuen Welt. Einer der Bullen hatte anstelle eines Auges nur noch ein blutendes Loch, aus dem fleischige Lappen hingen. Ein Bild stumpfen, unentrinnbaren Schmerzes stand er da, leicht schräg eingesunken in einen Sumpf aus Urin und Kot, der seltsamerweise intensiv nach leicht angebranntem Zimt roch.

Von der Aufregung des Kampfes war nichts mehr zu spüren – und doch musste er kürzlich erst stattgefunden haben, denn das Blut, das auf Teile des Zauns gespritzt war, glitzerte noch halb feucht in der Sonne. Wo war das Auge? Welcher dieser Riesen hatte es ausgestochen? Der schwere, ächzende Atem der Tiere war die einzige Erzählung von diesem Kampf am Ende der Welt – eine «Ilias» im feuchten Schnauben eines Ochsenmauls.