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Sharjah, Fish Market

Szene 8

Vom Fischmarkt aus rief Maille im «Büro» an, um nach den Ergebnissen der Wasseruntersuchung zu fragen. Marie bestätigte, dass seine Proben nun eingetroffen seien – und verband ihn mit Mercier. Die Seerosen erwähnte sie mit keinem Wort.
«Wie ist denn das Essen bei den Arabern», fragte ein Mercier, der ganz offenbar in bester Stimmung war.
«Ich hatte noch keine Gelegenheit, es zu testen.»
«Bringen Sie mir Baharat mit?»
«Baharat?»
«Ja, das ist eine Mischung aus Koriander, Kardamom, Kreuzkümmel, Kurkuma und ich glaube auch Ingwer und Safran.»
«Ach, sie waren schon einmal hier.»
«Das nicht – aber einer Ihrer Vorgänger hat mir Baharat aus Dubai mitgebracht. Kurz bevor er dann im Kosovo auf eine Tellermine trat – der arme Kerl.» Maille vergass immer wieder, dass Mercier ein begeisterter Koch war – eigentlich fast ein Grund, selbst den Kochlöffel für immer aus der Hand zu legen.
«Ok, Monsieur. Und das Labor?»
«Die Untersuchung des Wassers hat für einen Waldsee nichts ungewöhnliches ergeben. Gewisse bakterielle Konzentrationen… Wollen Sie das im Detail?»
«Ich kann verzichten», sagte Maille, spürte aber bereits, wie sich eine leichte Übelkeit irgendwo in den Tiefen seiner Magenschleimhäute zu bilden begann.
«Wir haben auch die Seerosen untersucht. Ebenfalls nichts – bis auf ein lustiges Detail. Laut unserem Labor kommt die Art nämlich sonst nur auf Santa Lemusa vor – und wurde bisher für endemisch gehalten.»
«Endemisch? Hm, gibt es Erklärungen dafür?»
«Bisher nicht. Aber wir halten sie auf dem Laufenden. Übrigens war ihre Köchin hier, mit einem Kuchen. Was für eine interessante Frau! Was für ein Kuchen!»