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Bei Falaj Al Moalla

Szene 3

Dann sass er im Flieger und litt an seinen Ohren, in denen halb aufgeblasene Fussbälle herumzuwabbeln schienen. Er ass ein Lammcurry, das überhaupt gar keinen Geschmack hatte, trank gegen all seine Gewohnheiten einen Tee, schlief ein und träumte, er sässe im Flugzeug nach Dubai. Ganz offenbar führte das Fieber zu einer Art Traumverschiebung in Richtung Realität – was für ein fürchterlicher Gedanke. Er wachte auf, trank noch einen Tee, warf einen Medikamentencocktail ein, der jeden Drogensüchtigen hätte erblassen lassen, schlief wieder ein – und träumte nun von einer Sonne, die glutrot hinter einer Sanddüne versank, besungen vom Wüstenwind und von einem Muezzin, der irgendwo in der Ferne zum Gebet aufrief.

Als der Muezzin plötzlich verkündete, dass man demnächst in Dubai zu landen gedenke, schlug Maille die Augen auf. Er fühlte sich als sei er im Körper eines Sumoringers erwacht. Das Flugzeug landete, Maille war fast völlig taub – als hätte er eine ganze Nacht lang in São Paulo den Vortänzer einer Sambaband markiert. Er torkelte über Rolltreppen, schwankte durch die Passkontrolle, liess sich in ein Taxi plumpsen, das ihn nach Sharjah in sein Hotel brachte, bezog sein Zimmer, öffnete eine Flasche Merlot, legte sich in ein heisses Bad und tauchte ab.