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Schärengarten vor Stockholm, Bullerö

Szene 4

Auf der Suche nach Verbindungen zwischen Koslow und Schweden hatte das «Büro» herausgefunden, dass die gegenwärtige Assistentin des Professors schwedische Wurzeln hatte – eine gewisse Jelena Jansson, Tochter einer Russin und eines Schweden. Allerdings hatte sich das «Büro», zu Mailles Erstaunen, erst jetzt daran gemacht, nach der jungen Dame zu fahnden.
«Jansson arbeitet seit wenigen Wochen erst bei Koslow - Mercier dachte deshalb, sie sei für diesen Fall wohl nicht relevant», hatte Marie Soussent am Telefon erklärt.
«Natürlich, man soll die Leute ja nicht unnötig belästigen», hatte Maille geknirscht. Am anderen Ende der Leitung war es einen Moment lang still geblieben – und dann: «Sei nicht so ungeduldig. Es gibt in Schweden sicher genug andere Blondinen, mit denen du dich amüsieren kannst». Marie konnte es nicht lassen. Und Maille wusste nicht, wie er reagieren sollte. Ihr zu widersprechen, schien ihm dümmlich – also litt er stumm. Noch dümmlicher war indes, dass er manchmal den Wunsch in sich detektierte, einen Teil von dem zu erleben, was Marie sich vorzustellen schien. Er fühlte sich ertappt – nicht wie ein Mann, der wieder einmal seinem Testosteron erlegen war, sondern eher wie ein kleiner Junge, bei dem Erigieren und Erröten auf äusserst ungünstige Weise durcheinander geraten.