Warum war Hektor Maille in der Antarktis? Der Geheimagent hatte nicht die leiseste Ahnung – denn selbst die hätte sich in der völligen Stille dieser Eislandschaft bestimmt doch Gehör verschafft.
Weisse Polenta mit Trüffeln
Kulinarisch hat die Antarktis nicht viel zu bieten – daran hat auch Hektor Maille nichts ändern können. Weder gab es zu essen, noch gab es viel zu sehen oder zu hören – und also drängten sich dem Geheimagenten aus Santa Lemusa die Fehler in seinen Augen und die Geräusche in seinen Ohren auf. Das folgende Gericht, ja das Menu insgesamt, ist nicht gerade typisch für den Alltag der Antarktis – aber was genau wäre überhaupt Alltag am Südpol?
Die Art, wie hier die gerösteten Sesamstäubchen durch das Weiss der Polenta schweben, erinnert indes an das Fadengespinst, das im hellen Licht der Antarktis mehr als gewöhnlich den sonst so scharfen Blick des Geheimagenten durcheinander brachte. Das Gericht lebt von der sämigen Konsistenz der Polenta und dem nussigen Aroma der Sesamsamen, das man in diesem Zusammenhang nicht erwartet, das aber auch gut zu dem mit Sommertrüffel gespickten Hühnerbrust «Antarctica» passt.
Man kann diese Polenta auch zu einem einfachen Hauptgericht uminterpretieren – zum Beispiel indem man ein paar Kalbfleischstreifen mitkocht.
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Im weissen Raum der Antarktis liess sich Hektor Maille mehr als gewöhnlich von den schwarzen, durch seinen Blick huschenden Fäden irritieren, die dem Sehen die Selbstverständlichkeit nehmen und es so ständig als einen Akt des Bewusstseins in Erinnerung rufen. Das Menu ist eine Hommage an diese «Mouches volantes»:
First Publication: 31-10-2010
Modifications: 20-6-2011, 15-11-2011, 18-12-2011