Auf dem Weg zu den Dientes de Navarino bieten sich dem Wanderer immer wieder weite Ausblicke über den Beagle-Kanal.
Reis mit Blutwurst
Nicht jeder, der am Fusse der Dientes de Navarino spazieren geht, denkt dabei an Blutwurst. Doch als Hektor Maille seinen Blick über die Weiten des Beagle-Kanals schweifen liess, kamen ihm die Morcillas in den Sinn, die er kurz vorher in jenem Laden von Puerto Williams hatte baumeln sehen, wo er die neueste Nachricht von Aral in Empfang genommen hatte. Gleichzeitig erinnerte er sich auch an ein Rezept, das auf einem speckigen Zettelchen am Kühlschrank in der Küche seiner Herberge hing. Das waren Gedanken, die nicht recht zu dem heroischen Ausblick passen wollten – aber Beagle wäre ja auch ein wirklich schöner Name für eine Wurst. Der Geschmack dieses Gerichts steht und fällt mit der Qualität der Blutwurst, die verwendet wird.
150 g Reis (am besten eine polierte Mittelkorn-Sorte wie Diri Benis, Arborio, Carnaroli, Vialone etc.)
1 EL Olivenöl
2 dl Weisswein, trocken
2 dl Hühnerbrühe (ev. etwas mehr)
1 Blutwurst von etwa 120 bis 150 g, gehäutet und in eher kleine Stücke geschnitten
4 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Zwiebel, geschält und geviertelt
2 Tomaten, fein gehackt
2 frische, rote Chilischote
2 TL schwarzer Pfeffer, gemahlen
Wie viel Biss die Reisskörner haben sollen, hängt vom eigenen Geschmack ab. Hat man sie lieber weicher, kann man etwas mehr Flüssigkeit beigeben und die Kochzeit um bis zu 5 oder 10 Minuten verlängern. – Der Reis lässt sich vielfach variieren. Zum Beispiel kann man kleine Stücke von Leber mitkochen, etwas Schinken oder geräucherte Speckwürfel. Man kann auch einen Zweig Thymian mitkochen, zum Schluss etwas Zitrone über den Reis träufeln oder Petersilie darüber streuen. – Man kann dem Reis dadurch zusätzliches Aroma verleihen, dass man Zwiebeln und Knoblauch vorgängig in etwas Olivenöl anbrät und so dank der Maillard-Reaktion schöne Röstnoten erhält.
Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:
In einer Hütte in Puerto Williams, der letzten Siedlung des amerikanischen Kontinents, kochte Hektor Maille zwei vor Ort gefundene Rezepte nach, die ganz und gar nicht zueinander passten:
First Publication: 30-9-2010
Modifications: 27-1-2011, 20-6-2011, 15-11-2011, 18-12-2011