Nicht alle Methoden, das patagonische Wildkaninchen zu jagen, sind gleichermassen erfolgreich.
Kaninchen im eigenen Saft geschmort
Das spezielle an diesem Rezept ist, dass das Kaninchenfleisch nicht angebraten wird, sondern im eigenen Saft unter Zugabe von Gewürzen schmort. Wer das Rezept erfunden hat, ist unbekannt – Hektor Maille fand es auf einem Zettel in der Küche einer Hütte in Puerto Williams. Unklar ist auch, ob das Rezept nicht ursprünglich mit dem etwas dunkleren Fleisch des in Feuerland stark verbreiteten Wildkaninchens zubereitet werden sollte – wir haben es hier mit einem hellfleischigen Stallkaninchen ausprobiert.
Laut Rezept soll das Kaninchen mit Canelo (den Früchten der Winterrinde, Drimys winteri) zubereitet werden, wie sie in den Wäldern Patagoniens wächst. Canelo ist indes ausserhalb Patagoniens kaum zu finden, weshalb wir hier den Griff zu sehr ähnlich schmeckendem Tasmanischem Pfeffer vorschlagen. Wer auch solchen nicht auftreiben kann, der verdreifache einfach die Menge an Schwarzem Pfeffer (was allerdings nicht ganz dasselbe ist).
1 Kaninchen von etwa 1.2 bis 1.5 kg, küchenfertig in etwa 8 Teile zerlegt
3 EL Olivenöl
1 grosses Stück Stangesellerie, in Röllchen (ca. 100 g)
1 bis 2 Karotten, in sehr kleinen Stücken (ca. 100 g)
4 Knoblauchzehen, geschält
2 TL Tasmanischer Pfeffer
2 TL schwarzer Pfeffer
2 Zweige Rosmarin
2 Tomaten, gehäutet und gehackt
2 dl Weisswein, trocken
1 gute Prise Salz
1 dl möglichst kräftige Hühnerbrühe
3 bis 5 EL scharfer Speisesenf (zum Beispiel aus Dijon)
Das Kaninchen lässt sich wie viele Schmorgerichte auch gut im Voraus zubereiten. Vor dem Essen gibt man dann einfach ein paar Esslöffel Wasser dazu, setzt den Deckel auf und lässt das Gericht bei schwachem Feuer warm werden bis die Hitze in die Kaninchenteile eingedrungen ist.
Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:
In einer Hütte in Puerto Williams, der letzten Siedlung des amerikanischen Kontinents, kochte Hektor Maille zwei vor Ort gefundene Rezepte nach, die ganz und gar nicht zueinander passten:
First Publication: 30-9-2010
Modifications: 27-1-2011, 20-6-2011, 15-11-2011, 18-12-2011