D | E  

Neuste Beiträge

HOIO und Cookuk

  • Das Tagebuch von Raum Nummer 8 (Susanne Vögeli und Jules Rifke)
  • HOIO-Rezepte in der Kochschule – das andere Tagebuch

Etwas ältere Beiträge

Grosse Projekte

Mundstücke

Gewürze aus Santa Lemusa

Abkürzungen

Im Restaurant «Bûn Ta» an der Nam Ky Khi Nghia in Ho Chi Minh City werden vietnamesische Delikatessen serviert – «cru» und «cuit». Hektor Maille gehörte anlässlich seines Besuchs in dem Lokal eindeutig zum Gekochten.

Glücksrollen «DIY»

In der Küche Vietnams spielen Kräuter aller Art eine absolut zentrale Rolle. Oft kommen sie roh auf den Tisch und werden den Speisen im letzten Moment erst beigegeben. Eine besonders schöne Art, die Aromen verschiedener Kräuter zu geniessen, sind diese Glücksrollen «Do It Yourself». Sie werden gewissermassen als Baukasten serviert und bei Tisch nach Lust und Laune zusammengesetzt. Genau die richtige Erfrischung auch für Hektor Maille, der nach einer langen Reise quer durch Indochina an einem regnerisch-warmen Abend nach Saigon gelangte.

Man kann die Rollen als Vorspeise oder (nach entsprechender Anpassung der Mengen) auch als Hauptspeise für einen heissen Sommerabend servieren. Bei der Wahl der Zutaten, die man in die Rollen packen möchte, hat man natürlich einige Variationsmöglichkeiten. Wir schlagen hier ein relativ klassisches Set vor, wie es ähnlich auch in vietnamesischen Restaurants serviert wird. Als Alternativen kämen etwa in Frage: Fleisch vom Huhn oder von der Pute, roher Fisch in Sushi-Qualität, Tofu, Tomaten, Zucchini, Chanpignons, saure oder süsse, grüne Mango, kleine Spargeln, Kohlrabi, Lollo, Lattich, Frisée, Sojasprossen, Rettichsprossen, Perilla-Blätter, Reisnudeln, japanische Somen etc.

Nebst allen aromatischen Überlegungen ist allerdings wichtig, dass das Set nicht aus zu vielen hartkantigen Ingredienzien (wie etwa Karottenstäbchen) besteht, was das Formen einer Rolle schwierig machen würde. Wichtig ist ausserdem, dass alle Zutaten möglichst gut abgetropft auf den Tisch kommen – sonst werden die Rollen schnell etwas wässrig-glitschig.

Zutaten (für die Sauce)

2 kleine Chilis, entkernt und in feine Streifen geschnitten

4 Zehen Knoblauch, geschält und in kleine Stücke geschnitten oder gepresst

3 TL Zucker

5 EL Limettensaft (ca. 3 Limetten)

4 EL vietnamesische Fischsauce

Zutaten (für 4 Personen)

1 Prise Salz

300 g Schweinebauch, mit Schwarte (In der Schweiz wird Schweinebauch als Rohspeck verkauft, mit einer meist relativ dünnen Schicht Schwarte – ganz im Unterschied zum asiatischen Schnitt, der mindestens daumenbreit Fett am Fleisch belässt.)

1 kleine Salatgurke von etwa 200 g

2 Karotten von je etwa 100 g

1 Kopfsalat

150 g Mungbohnensprossen

8 Garnelen, gekocht und geschält

100 g Glasnudeln

50 g Koriandergrün

50 g Langer Koriander

50 g vietnamesischer Koriander

ev. 50 g Minze

ev. 50 g süsses Thai-Baslikum (Bai horapa)

100 g Frühlingszwiebel

50 g Erdnüsse, geröstet und geschält

16 (oder auch mehr) Blätter Reispapier

Die Sauce, die wir hier zu diesen Glücksrollen «DIY» empfehlen, hat ihren Namen von der vietnamesischen Fischsauce Nuoc Mam – einem ihrer zentralen Bestanteile.

Zubereitung Sauce

Nuoc Mam Cham - Bei dieser Sauce aus Fischsauce und Limettensaft handelt es sich um einer Art Nationalsauce Vietnams, die dort zu fast jedem Essen serviert wird und in entsprechend zahllosen Varianten vorkommt.

 

  1. Die Chilis und den Knoblauch zusammen mit etwas von dem Zucker im Mörser pürieren.
  2. Limettensaft, Fischsauce und restlichen Zucker beigeben und alles gut verrühren.
  3. Die Sauce wird zusammen mit einem Kännchen Wasser serviert und je nach Geschmack mehr oder weniger stark verdünnt.

Vorbereitung der Zutaten

  1. In einem Topf gut 5 dl Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen. Schweinebauch beifügen, Hitze reduzieren und 40-50 Minuten lang köcheln lassen. Aus der Flüssigkeit heben, abkühlen lassen, in dünne Scheiben schneiden und auf einer kleinen Platte anrichten.
  2. Gurke waschen, der Länge nach halbieren,entkernen und schräg in feine Scheiben schneiden. Karotte schälen und in längliche Stifte schneiden.
  3. Salat waschen, gut abtropfen (am besten schleudern) und in Blätter zerlegen.
  4. Salat, Gurken- und Karottenstifte zusammen mit den Mungbohnensprossen auf einer Servierplatte anrichten - die Garnelen oben drauf legen.
  5. Gut 5 dl Wasser aufkochen lassen und vom Herd nehmen, Glasnudeln darin 3 bis 5 Minuten garen, kalt abschrecken, sehr gut abtropfen lassen und in einer kleinen Schüssel anrichten.
  6. Die Kräuter (also Koriandergrün, Langer Koriander, vietnamesischer Koriander, Minze und Thai-Baslikum) waschen, gut abtropfen (oder schleudern) und auf einer Servierplatte anrichten.
  7. Frühlingszwiebel putzen, in Rädchen schneiden und in einem Schälchen anrichten.
  8. Erdnüsse grob zerhacken und in einem Schälchen anrichten.

Anrichten

  1. Die Sauce sowie alle vorbereiteten Zutaten auf den Tisch stellen.
  2. Erst unmittelbar vor dem Essen bereitet man die Reispapierblätter vor. Man taucht sie kurz in eine Schüssel mit kaltem Wasser, schüttelt sie gut ab und legt sie auf den Reispapier-Siebmatten aus. In wenigen Sekunden saugen die Blätter das Wasser auf und werden ganz weich, durchsichtig und klebrig. Die Matten lassen sich stapeln. Ev. kann man den ganzen Stapel, wenn die Blätter aufgelegt sind, nochmals kurz vertikal halten, um so überflüssiges Wasser abtropfen zu lassen.
  3. Nun nehmen sich die Tischgenossen vorsichtig ein Blatt Reispapier von den Plastikuntersätzen, legen es sich auf den Teller, füllen es mit den Zutaten ihrer Wahl und falten es zu einer Rolle zusammen, die sie zum Schluss in die Sauce tippen.

Man sollte die Blätter nicht zu dick belegen, sonst lassen sie sich nicht nur noch schwer zusammenrollen.

Die Zutaten für die Glücksrollen kann man auf ganz unterschiedliche Weise servieren – zum Beispiel auch auf einem Bananenblatt.

Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:

Mit verschiedensten Transportmitteln unterwegs quer durch Indochina wurde auch das Menu von Hektor Maille auseinander gezerrt: Während er die Hauptspeise schon in Siem Reap vorgesetzt bekam, gesellte sich erst in Ho Chi Minh City die Vorspeise dazu:

First Publication: 18-3-2010

Modifications: 25-1-2011, 19-6-2011, 15-11-2011, 14-12-2011