Im Restaurant «Bûn Ta» an der Nam Ky Khi Nghia in Ho Chi Minh City werden vietnamesische Delikatessen serviert – «cru» und «cuit». Hektor Maille gehörte anlässlich seines Besuchs in dem Lokal eindeutig zum Gekochten.
In der Küche Vietnams spielen Kräuter aller Art eine absolut zentrale Rolle. Oft kommen sie roh auf den Tisch und werden den Speisen im letzten Moment erst beigegeben. Eine besonders schöne Art, die Aromen verschiedener Kräuter zu geniessen, sind diese Glücksrollen «Do It Yourself». Sie werden gewissermassen als Baukasten serviert und bei Tisch nach Lust und Laune zusammengesetzt. Genau die richtige Erfrischung auch für Hektor Maille, der nach einer langen Reise quer durch Indochina an einem regnerisch-warmen Abend nach Saigon gelangte.
Man kann die Rollen als Vorspeise oder (nach entsprechender Anpassung der Mengen) auch als Hauptspeise für einen heissen Sommerabend servieren. Bei der Wahl der Zutaten, die man in die Rollen packen möchte, hat man natürlich einige Variationsmöglichkeiten. Wir schlagen hier ein relativ klassisches Set vor, wie es ähnlich auch in vietnamesischen Restaurants serviert wird. Als Alternativen kämen etwa in Frage: Fleisch vom Huhn oder von der Pute, roher Fisch in Sushi-Qualität, Tofu, Tomaten, Zucchini, Chanpignons, saure oder süsse, grüne Mango, kleine Spargeln, Kohlrabi, Lollo, Lattich, Frisée, Sojasprossen, Rettichsprossen, Perilla-Blätter, Reisnudeln, japanische Somen etc.
Nebst allen aromatischen Überlegungen ist allerdings wichtig, dass das Set nicht aus zu vielen hartkantigen Ingredienzien (wie etwa Karottenstäbchen) besteht, was das Formen einer Rolle schwierig machen würde. Wichtig ist ausserdem, dass alle Zutaten möglichst gut abgetropft auf den Tisch kommen – sonst werden die Rollen schnell etwas wässrig-glitschig.
2 kleine Chilis, entkernt und in feine Streifen geschnitten
4 Zehen Knoblauch, geschält und in kleine Stücke geschnitten oder gepresst
3 TL Zucker
5 EL Limettensaft (ca. 3 Limetten)
4 EL vietnamesische Fischsauce
1 Prise Salz
300 g Schweinebauch, mit Schwarte (In der Schweiz wird Schweinebauch als Rohspeck verkauft, mit einer meist relativ dünnen Schicht Schwarte – ganz im Unterschied zum asiatischen Schnitt, der mindestens daumenbreit Fett am Fleisch belässt.)
1 kleine Salatgurke von etwa 200 g
2 Karotten von je etwa 100 g
150 g Mungbohnensprossen
8 Garnelen, gekocht und geschält
100 g Glasnudeln
50 g Koriandergrün
50 g Langer Koriander
50 g vietnamesischer Koriander
ev. 50 g Minze
ev. 50 g süsses Thai-Baslikum (Bai horapa)
100 g Frühlingszwiebel
50 g Erdnüsse, geröstet und geschält
16 (oder auch mehr) Blätter Reispapier
![]() |
Nuoc Mam Cham - Bei dieser Sauce aus Fischsauce und Limettensaft handelt es sich um einer Art Nationalsauce Vietnams, die dort zu fast jedem Essen serviert wird und in entsprechend zahllosen Varianten vorkommt.
Man sollte die Blätter nicht zu dick belegen, sonst lassen sie sich nicht nur noch schwer zusammenrollen.
![]() |
Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:
Mit verschiedensten Transportmitteln unterwegs quer durch Indochina wurde auch das Menu von Hektor Maille auseinander gezerrt: Während er die Hauptspeise schon in Siem Reap vorgesetzt bekam, gesellte sich erst in Ho Chi Minh City die Vorspeise dazu:
First Publication: 18-3-2010
Modifications: 25-1-2011, 19-6-2011, 15-11-2011, 14-12-2011