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Kapitel IV

Wie Ramaj zu einem Meister der genuesischen Fischküche wurde und Judith Albert im Bauch einer Sardelle auf ihr Schicksal stiess.

Am 4. März desselben Jahres stiess ebendiese Judith Albert beim fachgerechten Zerlegen einer in Erdnussöl gebackenen Acciughe, die Ramaj zubereitet hatte, auf ein kleines Röllchen Zimt. Sie sah ihren indischen Mitschüler mit einer Mine an, die ein wenig an den Taj Mahal bei Sonnenuntergang erinnerte. Und Ramaj strahlte zurück – die schiere Morgenröte. «Suono il cuoc de la verdad», sagte er sichtbar voll stolzer Freude in seinem nach so kurzer Zeit doch schon ganz erstaunlichen fortgeschrittenen Italienisch: «Dendro la roulette il tu destin». Ein wenig irritiert, doch vor allem auch neugierig, brach Judith Albert das kleine Zimtröllchen auf. Und tatsächlich war in der würzigen Rinde ein rosafarbenes Zettelchen versteckt. Sie rollte es auf und las: «A chiesa prendre il can e rompere la scatola». - Fragend schaute sie Ramaj an. Der kramte leicht verärgert in seinen Taschen: «Merda, no tu aschuga, questo tuo» - und streckte Judith Albert ein zweites Röllchen entgegen. Doch als sie es aufbrechen wollte, machte Anna Vasari der kleinen Komödie ein Ende: «Finito ragazzi - tu India vai lavare i piatti».