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(Bild Lena Eriksson)

Kapitel II

Wie Ramaj das Kochen erlernte und endlich in seine Heimat zurückkehrte.

Während zwei Jahren liess Ramaj nur wenig von sich hören - von Zeit zu Zeit erhielten seine Eltern kleine Postkarten, auf denen selbst für jene, die zwischen den Zeilen lesen können, nicht mehr als ein simpler Gruss zu finden war. Allerdings hatten all diese kleinen Karten eines gemeinsam: Sie rochen überaus stark nach den verschiedensten Gewürzen.

Als Ramaj dann nach zwei Jahren plötzlich wieder im Wohnzimmer seiner Eltern stand, schien er sich überhaupt nicht verändert zu haben. Er machte die gleichen Scherze wie vor seiner Reise - und als Mutter Jhaveri ihm ihre berühmten Idlis mit Sambhar vorsetze, liess er es sich schmecken wie eh und je. Aber als die Mutter ihren Jüngsten fragte, ob er denn nun wieder ihre Reisküchlein ausfahren wolle, gab er ihr zur Antwort: «Nein, Mama, ich bin nun Koch - ich bin ein Koch der Wahrheit. Und wer sich an meinen Tisch setzt, der findet sich selbst in meinen Speisen». Mama Jhaveri war ein wenig irritiert - doch als Mutter von diversen indischen Kindern der zweiten Auswanderergeneration war sie esoterische Lösungen gewohnt. Und in den kommenden Tagen stellte sich immerhin heraus, das Ramaj in Indien zumindest das Kochen durchaus handfest gelernt hatte.