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Ein Zuckerrohrfeld im Süden von St. Anne an Pyès.

Saccharum-Pflanze

Zuckerrohr (Saccharum officinarum) gehört zu der botanischen Familie der Gräser (Gramineae beziehungsweise Poaceae). Neben Mais und Getreide zählt Zucker mit einer Weltproduktion von 62 Millionen Tonnen pro Jahr zu den weltwirtschaftlich bedeutendsten Nutzpflanzen (55 Prozent davon werden aus Zuckerrohr gewonnen, den Rest liefert die Zuckerrübe). Saccharum officinarum (Zuckerrohr) ist eine von zwölf Arten der Gattung Saccharum. Die Pflanze kann bis zu vier Meter gross und bis zu 20 Jahre alt werden. Sie wächst schilfartig und bildet bis zu zwei Meter lange, durch Kieselsäureeinlagerung raukantige Blätter. Ihre behaarten Blüten glänzen seidig und stehen in grossen, dichten Rispen zusammen. Aus wirtschaftlicher Sicht sind nur die Halme von Interesse.

Die grossen Zuckerrohr-Stängel spriessen aus knotigen, weit im Boden kriechenden Wurzelstöcken. Sie werden bis zu sieben Zentimeter dick und bestehen aus etwa zehn bis vierzig Zwischenknotenstücken, den sogenannten Internodien. Diese Internodien enthalten in bis zu zwei Dritteln ihrer Länge ein lockeres, süsses und saftiges Mark, dessen Zuckeranteil bis zu 18 Prozent betragen kann. Die Stängel sind leicht mit Wachs überzogen und erscheinen glänzend. Ihre Farbschattierung reicht sortenbedingt von hell-grün bis rot-braun.

Ein Zuckerrohrfeld bei St. Anne an Pyès: Die Pflanze kann bis vier Meter hoch wachsen.

Frisches Zuckerrohr

Der hohe Zuckeranteil ist der Grund, weshalb einige Bewohner von Santa Lemusa so gerne auf diesen Stängeln herumkauen. Für Ungeübte ist das Kauen von Zuckerrohr weniger genüsslich, denn das Mark ist von einem Sklerenchymbündel durchsetzt, welches das Kauen unangenehm macht. Das Sklerenchymgewebe besteht aus Zellen mit stark verdickten Zellwänden, die vor allem der Stängelrinde als Festigungsgewebe dienen.

Die Halme der Zuckerrohrpflanze sind mit spitzen Härchen besetzt. Die Arbeiter, die das Zuckerrohr mit der Machete schlagen, müssen mehrere Lagen Kleidung tragen, um sich nicht an diesen Härchen zu verletzen.

Zuckerrohr im Gemüsehandel

Man kann Zuckerrohr nicht wirklich als ein Gemüse im eigentlichen Sinn bezeichnen - auch wenn es frisch wie ein solches gehandelt wird. Ursprünglich allerdings wurde Zuckerrohr mit dem Ziel angebaut, das süsse und saftige Mark aus den frischen Rohren zu holen. Frisches Zuckerrohr gibt es auch heute noch rund um den Globus auf fast allen Märkten der Welt. Die reifen Rohre werden nach 9 bis 24 Monaten geerntet, wenn alle Blätter (mit Ausnahme der Wipfel) verwelkt sind. Die für den Gemüsehandel bestimmten Zuckerrohre werden auf eine bestimmte Länge zurechtgeschnitten und in Kisten versandt. In allen tropischen Gebieten bekommt man auch überall Zuckerrohrsaft, der meist mit Hilfe pittoresker Maschinen direkt vor den Augen des Konsumenten aus dem Rohren gepresst wird – ein überraschend frisches, nicht übermässig süsses Getränk.

First Publication: 1-2007

Modifications: 11-2-2009, 12-10-2011