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Am Hafen von Shirahama (Provinz Chiba) südlich von Tokio trocknet Hijiki in der Sonne. Das Seegras wird direkt auf den Felsen vor Shirahama gesammelt.

Hijiki

Hijiki ist eine grünlichbraune, strauchig verzweigte Meeresalge, die bis zu einem Meter hoch wachsen kann. Sie kommt wild an vielen Küsten vor Japan, Korea und China vor. Traditionell wird sie bei Ebbe von professionellen Taucherinnen mit einer Sichel geerntet, dann gekocht und in der Sonne getrocknet – dabei wird die Alge schwarz, je nach Art manchmal mit einem leicht rötlichen oder bräunlichen Ton. Die feinen, leicht gekrümmte Streifen von etwa 2 cm Länge werden im Handel in der Regel in Paketen von etwa 50 bis 100 g angeboten.

In Japan wird Hijiki seit Jahrhunderten gegessen und man sagt ihm allerlei positive Eigenschaften nach – unter anderem wird es für die Schönheit des Haares japanischer Frauen verantwortlich gemacht. Auch in Europa und Amerika erfreut es sich seit den 1960er Jahren zunehmender Beliebteit – vor allem als Teil einer makrobiotischen Ernährung.

Beschreibung

Hijiki hat ein feines, nicht zu stark meeriges Aroma und schmeckt manchmal leicht süsslich. Es ist eher bissfest, weshalb es sich auch für Salate eignet. Gewöhnlich wird Hijiki zunächst rund 30 Minuten in heissem Wasser eingewicht (je nach weiterer Kochzeit auch länger, sogar über Nacht) - dabei verdoppelt sich sein Volumen. Dann werden die Algen abgegossen, nochmals abgespült und weiter verkocht (siehe auch Rezept links). Als Beilage für 4 Personen reichen rund 50g getrocknetes Hijiki bestens aus. Quasi als europäische Variante kann man Hijiki auch in einem Risotto verarbeiten (zum Beispiel mit Shiitake-Pilzen).

Anorganisches Arsen

Der Gehalt an anorganischem Arsen, das für die Gesundheit des Menschen äusserst abträglich ist, soll in Hijiki deutlich höher sein als in anderen Algen. Das hat die Gesundheitsbehörden einzelner Länder dazu bewogen, Hijiki auf die Liste gefährlicher Lebensmittel zu setzen – so Kanada (www.inspection.gc.ca), Hong Kong (www.fehd.gov.hk), Neuseeland (www.nzfsa.goct.nz) und Grossbritannien (www.food.gov.uk) Das japanische Gesundheitsministerium (www.mhlw.go.jp) hat auf entsprechende Berichte mit einer Gegendarstellung reagiert, die darauf hinweist, dass der durschschnittliche Tagesverbrauch von 0.9 g Hijiki (in Japan) weit unter dem gesundheitsschädigenden Grenzwert von 4.7 g liege. Andere Länder haben solche Grenzwerte bisher nicht festgelegt.

Ein einfaches Rezept (für 2 Personen)

20 g Hijiki mit heissem Wasser übergiessen und rund 30 Minuten ziehen lassen. Abgiessen und mit kaltem Wasser abspülen. 1-2 in feine Streifen geschnittene Karotten, die Hijiki, gut 0.5 dl einfache Dashibrühe*, 2 EL Sojasauce, 1 bis 2 TL Zucker und 1 ELMirin aufkochen lassen und so lange unter häufigem Rühren köcheln lassen bis die Flüssigkeit verdunstet ist.

* Einfache Dashibrühe: Ein kleines StückKombu, in 2 dl Wasser kalt aufgesetzt, aufgekocht und rund 10 Minuten sanft gesiedet. Man kann das Kombu-Blatt auch einfach in einer Schüssel mit Wasser stehen lassen – 2-4 Stunden je nach Raumtemperatur. 

Eine Wandmalerei aus Shirahama südlich von Tokio setzt den professioellen Taucherinnen ein Denkmal, die Hijiki auf den Felsen vor der Küste mit Hilfe einer Sichel ernten.

Systematik & weitere Namen

Familie: Sargassaceae (Sargassum-, Beerentanggewächse)

Wissenschaftlich: Sargassum fusiforme (Hizika fusiformis)

Deutsch: Hijiki
Englisch: hijiki, hiziki

First Publication: 7-4-2009

Modifications: 19-5-2009, 5-10-2011