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Die Erdnuss stammt ursprünglich aus den Anden und soll dort schon vor mehr als 7000 Jahren kultiviert worden sein. Die spanischen Eroberer trafen die Erdnuss auf den Märkten der Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán an, wohl bevor sie diese zerstören liessen. Laut der Internet-Enzyklopädie «Wikipedia» hiessen die Erdnüsse dort tlalcacáhuatl, was auf Nahuatl «Erdnuss» heisst und wörtlich offenbar «Kakaobohne der Erde». Von diesem Wort stammen das Spanische cacahuete und das Französische cacahuète ab. Heute wird die Erdnuss weltweit angebaut – vor allem in wärmeren Weltengegenden wie Afrika, Indien oder Amerika.
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Die Erdnuss ist eine einjährige, buschig wachsende Pflanze, die bis 60 cm hoch wachsen kann. Sie bildet gebliche, weissliche oder rötliche Schmetterlingsblüten aus, deren Stiele unmittelbar nach dem Abblühen nach unten wachsen und sich in den Boden einbohren, wo die Hülsen mit den Samen unter der Erde reifen. Die Samen sind oval, etwa 5 mm dick und knapp 1 cm lang – meist finden sich zwei Samen pro Hülse. Robert Habs und Leopold Rosner sprechen im Jahr 1894 («Appetit-Lexikon», S. 130) von «einer äusserst merkwürdigen, einjährigen Hüslenfrucht». Das grösste Anbaugebiet für Erdnüsse scheinen heute die USA zu sein, wo offenbar auch am meisten Peanuts gegessen werden - vor allem auch in der Form von Erdnussbutter.
Genaueres zu Morphologie, Anatomie, Züchtung, Ökophysiologie, Anbau, Ernte und Verwertung etc. bei Sigmund Rehm («Die Kulturpflanzen der Tropen», S. 96-101).
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Einmal reif können die Erdnüsse sofort roh oder gekocht als Gemüse verzehrt oder auch geröstet werden. Meist werden die Nüsse nach der Ernte jedoch zunächst getrocknet, was ihren Wassergehalt von 40 % auf 10 % oder weniger reduziert. Dann werden die Nüsse gedroschen und entschalt. Viele Nüsse werden geröstet und meist gesalzen als Snack verkauft. Aus Erdnüssen wird auch ein hoch erhitzbares Öl gewonnen, das vor allem in den Küchen Chinas und Indiens sehr beliebt ist. Erdnussbutter wird in Nordamerika vor allem als Brotauftrich und oft gesüsst verzehrt – in Afrika hingegen kocht man vor allem mit Erdnussbutter.
Genaueres über Varietäten und die Bedeutung der Erdnuss für die Küchen der Welt findet sich bei Alan Davidson («The Oxford Companion to Food», S. 357, 358).
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Botanisch gesehen ist die Frucht der Erdnuss keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht wie Erbsen oder Bohnen – auch wenn ihre Konsistenz und ihr hoher Fettgehalt an eine Nuss erinnern. Das verrät sich auch im englischen Namen der Erdnuss: Peanut, also «Erbsennuss».
100 g Erdnüsse (roh) enthalten rund 577 kcal, 25 g Eiweiss, 49 g Fett und 9 g Kohlenhydrate. Erdnüsse verfügen über einen hohen Eiweissgehalt von 25 % und gehören mit 180 mg Magnesium je 100g zu den magnesiumreichsten pflanzlichen Nahrungsmitteln.
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Familie: Fabaceae (Hülsenfrüchtler)
Unterfamilie: Faboideae(Schmetterlingsblütler)
Tribus: Cocoseae
Untertribus: Elaeidinae
Gattung: Arachis (Erdnüsse)
Wissenschaftlich: Arachis hypogaea
Deutsch: Aschantinuss, Arachisnus, Kamerunnuss, Spanische Nuss
Französisch: arachide, cacahuète (oder cacahouète), pois de terre, pistache de terre, pinotte
Englisch: peanut, groundnut, monkey nuts, pygmy nuts, pig nuts
Spanisch: maní, cacahuate, cacahuete, cacao
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First Publication: 26-11-2010
Modifications: 4-10-2011